Thurgauer Spitäler: Arbeitszeit-Ziel erreicht

Die Ärzte der Spital Thurgau AG arbeiteten letztes durchschnittlich nur noch 50 Stunden in der Woche. Dafür mussten zusätzliche Stellen geschaffen werden.

, 13. Mai 2015 um 09:49
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Die Spital Thurgau AG weist in ihrem Geschäftsbericht 2014 einen Gewinn von 3,65 Millionen Franken aus – leicht mehr als im Jahr davor. Mit den Kantonsspitälern Frauenfeld und Münsterlingen, der Reha-Klinik Katharinental und der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 495,2 Millionen Franken (+5,4 Prozent). 
Alle vier Kliniken wiesen wachsende Patientenzahlen aus. In den Akutspitälern Frauenfeld und Münsterlingen kletterte die Zahl stationär behandelter Patienten um 3,7 Prozent, wobei der Anteil ausserkantonaler Patienten um 9,3 Prozent zunahm: Jeder 15. Patient stammte 2014 aus einem anderen Kanton. 

Kostenfaktor Personalmangel

Andererseits ergaben sich wegen der veränderten Tarifstruktur rund 1,5 Millionen Franken weniger an Einnahmen. Auf der Kostenseite spürte die Thurgauer Gruppe den Lohndruck wegen der grossen Nachfrage nach guten Ärzten und Pflegefachkräften. 
Hinzu kamen die Arbeitszeitbegrenzungen. Denn die Spital Thurgau AG habe letztes Jahr das Ziel erreicht, dass Ärzte im Schnitt nur noch 50 Stunden in der Woche arbeiten: Dies sagte CEO Marc Kohler gegenüber dem «St. Galler Tagblatt». Dafür hätten aber zusätzliche Stellen geschaffen werden müssen.

Nicht alle Anstellungen konnten realisiert werden


Man spüre, dass es zunehmend enger werde, die Stellen gut zu besetzen, meldet der Geschäftsbericht weiter. «Im Quervergleich zu anderen Spitälern sind wir auch hier nach wie vor gut aufgestellt und können unsere Stellen auch entsprechend mit fachlich und menschlich hoch qualifizierten und motivierten Mitarbeitenden besetzen.»
Dennoch: Der dazu notwendige Aufwand stieg in den letzten Jahren stark an, und gewisse Anstellungen konnten nicht immer nahtlos und mit entsprechender Einarbeitungszeit realisiert werden. Dies belaste das bestehende Personal zusätzlich.
«Trotzdem sind wir auch ein wenig stolz», so die Thurgauer Spital-Gruppe: «Unser Image bei potenziellen Mitarbeitenden ist nach wie vor überdurchschnittlich gut.»

Leerlauf Bürokratie

Als weiteren Kostentreiber nennt der Geschäftsbericht die «Anforderungen primär der nationalen Behörden» – und kommentiert: «Viele dieser zusätzlichen Anforderungen und Datenlieferungen bringen für die Patientinnen und Patienten nicht wirklich etwas, oft schon fast im Gegenteil.» 


Insgesamt arbeiteten Ende letzten Jahres 3'125 Personen bei der Spital Thurgau AG – wobei ziemlich genau drei Viertel Frauen waren. 

  • Zum Geschäftsbericht 2014 der Spital Thurgau AG

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