An der nationalen Branchenkonferenz Langzeitpflege und Betreuung der
Gewerkschaft Unia in Bern beschlossen die rund 60 Delegierten eine Kampagne für mehr Personal. Zudem verabschiedeten sie das Manifest für gute Pflege und Betreuung.
Die Hauptforderung darin: Um die Arbeitsbedingungen in der Branche zu verbessern, braucht es flächendeckende Gesamtarbeitsverträge.
«Die Heime arbeiten mit immer weniger Personal. Einzelne Pflegende sind für immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner zuständig. Dies führt zu krankheitsbedingten Ausfällen und Berufsausstiegen», berichtete Michèle Wirth, Pflegefachfrau in einem Heim im Kanton Bern.
In den nächsten Wochen lanciert die Gewerkschaft nun eine schweizweite Kampagne für mehr Personal. Zugleich verabschiedete die Branchenkonferenz die definitive Version des Manifests für bessere Pflegebedingungen. Die flächendeckenden Gesamtarbeitsverträge, die darin gefordert werden, sollen verbindliche Mindestlöhne, anständige Zulagen und Regeln für Schichtarbeit festschreiben.
Weiter fordert die Gewerkschaft auch Änderungen beim Finanzierungssystem: «Es braucht mehr Gelder von Seiten der Politik und der Krankenkassen.»
Die Branchenkonferenz ist das höchste Gremium der über 6000 in der Gewerkschaft Unia organisierten Beschäftigten aus dem Gesundheits- und Sozialbereich. Sie findet zweimal jährlich statt.