Spital Uster kürzt Arbeitszeiten

Als erstes Spital in der Schweiz führt Uster auch für chirurgische Assistenzärztinnen das Modell 42+4h ein.

, 30. Juli 2024 um 07:10
image
Bild: cch
Die Arbeitszeiten der Assistenzärzte namentlich in der Chirurgie sind ein Dauerbrenner - und schienen aus einer unvoreingenommenen Sicht unlösbar. Nun führt aber das Spital Uster eine Lösung ein, die auch vom Berufsverband VSAO Zürich unterstützt wird.

Weiterbildung inklusive

Die Lösung heisst 42+4h. Will heissen: 42 Stunden Arbeit am Patienten plus 4 Stunden strukturierte Weiterbildung pro Woche. Das Modell gilt für die chirurgischen Disziplinen Viszeral, Urologie, Traumatologie, Orthopädie und Handchirurgie.
Die neuen Arbeitsbedingungen treten am 1. August 2024 in Kraft. Bisher betrug die Arbeitszeit 50 Wochenstunden, undifferenziert Weiterbildungs- und Dienstleistungszeit rund um die Patientenbetreuung.

Vorzeigemodell

Laut dem VSAO Zürich ist das ein Vorzeigemodell. Er erhofft sich damit, dass andere Spitäler im Kanton nachziehen werden.
Nun muss man wissen, dass auch andere Spitäler die 46-Stunden-Woche für Assistenzärzte in der Chirurgie eingeführt haben. Wie aber Philipp Thüler vom VSAO Schweiz präzisiert, sei es eben besonders wichtig, dass 42 Stunden Arbeit am Patienten verrichtet werden und in den zusätzlichen 4 Stunden auch die Weiterbildung Platz findet.

Mit Hilfe des VSAO

Gemäss einer Medienmitteilung hat das Spital Uster die Arbeitszeitreduktion in der Chirurgie schon länger anvisiert. Es sei mit ihrem Anliegen auf den VSAO Zürich zugegangen.
Anschliessend sei die Einführung der 42+4h-Arbeitswoche gemeinsam vorbereitet und das Change Management seitens VSAO Zürich aktiv begleitet worden. Dabei habe sich der VSAO Zürich am Prinzip der drei Säulen orientiert: «Dienstplan optimieren, Administration reduzieren und effiziente Weiterbildung».
  • spital
  • arbeitszeiten
  • spital uster
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Neue Kommunikations-Chefin für Swiss Medical Network

Magali Dauwalder übernimmt die Leitung der Unternehmenskommunikation und des Medienmanagements bei der Privatspital-Gruppe Swiss Medical Network.

image

Auch für 70 Zürcher Ärztinnen und Ärzte gilt neu «42+4»

Drei Stadtzürcher Gesundheitsinstitutionen wechseln das System und testen die 42-Stunden-Woche mit 4 Stunden Weiterbildung.

image

Krankenkassen erneut vor Gericht abgeblitzt

Die Spitäler Leuggern und Menziken dürfen einen höheren Tarif verrechnen, als die Krankenkassen zahlen wollen.

image

Nicht mehr «Kinderklinik», sondern «Julie-von-Jenner-Haus»

Die Neubenennung der Kinderklinik des Berner Inselspitals verwirrt manche Eltern und Besucher: Die Klinik trägt nun nämlich einen Frauennamen.

image

Spitalschliessungen? Ach was. Luzerner Bürger sollen Ausbau fixieren

Mit einer Initiative fordert die kantonale SVP ein Intensivierung des Spitalangebots an den LUKS-Standorten Luzern, Sursee und Wolhusen.

image

Für 5 Millionen: Privatklinik sucht Käufer

Die Ergolz-Klinik in Liestal soll nächstes Jahr in neue Hände kommen – zu einem «Symbolpreis», wie Gründer Tibor Somlo sagt.

Vom gleichen Autor

image

Werden Mammografien wegen Tardoc unrentabel?

Laut einer SP-Nationalrätin droht nun ein Rückgang bei den Mammografie-Screenings. Der Bundesrat widerspricht.

image

Fehlende Kenntnisse in der Komplementärmedizin

SP-Nationalrätin verlangt bessere Kompetenzen im Bereich Komplementärmedizin.

image

Long-Covid-Präsidentin für den «Prix Courage» nominiert

Den Viktor hat sie schon. Wird nun Chantal Britt auch mit dem «Prix Courage» geehrt?