Spitalschliessung sorgt auch bei Hausärzten für Unmut

Es besteht die Befürchtung, dass der Mangel an Hausärzten in der Grundversorgung durch die Schliessung der Berner Spitäler Tiefenau und Münsingen weiter verschärft wird.

, 22. Mai 2023 um 06:00
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Insbesondere das Spital Tiefenau sei für die Weiterbildung zur Hausärztin im gesamten Kanton Bern sehr beliebt gewesen. | zvg
Die bevorstehende Schliessung der Spitäler Münsingen und Tiefenau in Bern bereitet nicht nur den betroffenen Mitarbeitenden und Belegärzten, sondern auch den Hausärztinnen und Hausärzten Sorgen. Man befürchtet, dass dies das Problem des Ärztemangels in der Grundversorgung noch verschlimmert.
«Wir rechnen mit einem ‹Weiterbildungsstau›», sagt Corinne Sydler der «Berner Zeitung». «Der Übertritt von neuen Hausärztinnen und Hausärzten in die Praxen könnte sich dadurch verzögern», so die Co-Präsidentin der Berner Haus- und Kinderärztinnen.

Ausbau am Inselspital geplant

Mit der Schliessung drohen nun die Weiterbildunsplätze verloren zu gehen. Insbesondere das Spital Tiefenau sei als A-Spital für die Weiterbildung zum Hausarzt im gesamten Kanton Bern sehr beliebt gewesen, heisst es. Das Aus der Spitäler könnten zudem Auswirkungen auf die Weiterbildungsstellen in anderen Fachbereichen haben.
Die genaue Zukunft der betroffenen Weiterbildungsstellen ist noch unklar. Die Berner Insel Gruppe prüft die Integration der medizinischen Angebote in das Inselspital, wie sie der Zeitung erklärt. Eine Erweiterung der Notfallkapazitäten und des Bereichs Innere Medizin wurde bereits beschlossen, jedoch wurden keine konkreten Zahlen genannt.

Co-Ärzte-Präsidentin skeptisch

Während die Berner Gesundheitsdirektion zuversichtlich ist, dass die Assistenzstellen an anderen Standorten weitergeführt werden, äussert die Co-Ärztepräsidentin Corinne Sydler Bedenken und befürchtet, dass nicht alle Stellen erhalten bleiben und das Problem des Ärztemangels weiter verschärft wird.
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