STS bleibt Betreiberin des Spitals Zweisimmen

Das Spital Zweisimmen wird als Akutspital der Spital Simmental-Thun-Saanenland (STS) weitergeführt.

, 18. Juli 2024 um 05:35
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Bild: PD
Die Spital STS AG bleibt nun doch Betreiber des Standorts Zweisimmen. Dies nach langem Hin und Her.
Denn Ende März 2024 hatte die Berner Kantonsregierung beschlossen, dass mit der Medaxo AG ein anderer Gesundheitsversorger den Klinikbetrieb in Zweisimmen neu aufbauen soll; er wies damit zugleich die Pläne der bisherigen Nutzerin zurück. Die Spital STS AG wollte in Zweisimmen ein ambulantes Gesundheitszentrum einrichten.
Weil allerdings die gesetzlichen Grundlagen fehlten, stellte sich das STS-Management quer. Die Folge: Das Vertrauensverhältnis zwischen dem STS-Verwaltungsrat und dem Kanton war derart zerrüttet, dass fast der ganz Verwaltungsrat inklusive Präsident zurücktrat.
Danach liess der Regierungsrat unter Pierre Alain Schnegg einen neuen Verwaltungsrat wählen – mit Thomas Straubhaar als Präsidenten. Und nun also eine Kehrtwende. Wie das Spital Thun in einer Mitteilung. schreibt, wird es den Standort nun doch nicht mehr abstossen, sondern ihn weiterhin selbst betreiben können. Dies nach einer Aussprache mit Pierre Alain Schnegg.
«Wir stehen zum Standort Zweisimmen», so Verwaltungsratspräsident Thomas Straubhaar gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF. Die Finanzen bleiben aber ein Problem: «Ein Spital dieser Grössenordnung ist nie kostendeckend.»

Jährlich 2 Millionen

Da die STS AG den Betrieb in Zweisimmen nicht alleine bewältigen kann, erhält sie vom Kanton jährlich zwei Millionen Franken, vorerst bis 2027.
Zwei Millionen Franken würden nicht ausreichen, um alle Kosten zu decken, sagte Thomas Straubhaar. Die finanzielle Gesundheit der STS AG als Spitalgruppe werde dadurch allerdings nicht gefährdet.
Die STS AG plant nun, bis Sommer 2025 ein Konzept zu entwickeln, um die medizinische Versorgung im Simmental und im Saanenland sicherzustellen. Geplant sind unter anderem eine 24-Stunden-Notfallversorgung, bedarfsgerechte Operationstätigkeiten und ausreichend Betten.
  • Spital STS: Wieder Wunderwaffe Straubhaar

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