300 Millionen Franken für USB-Campus

In Basel entsteht bis 2031 ein gigantischer 'Campus Gesundheit' des Universitätsspitals Basel (USB). Die Regierung hat dafür ein Darlehen über 300 Millionen Franken gewährt.

, 28. September 2023 um 14:04
image
Bis 2031 soll hier der Campus Gesundheit des USB entstehen. | USB
In Basel ist eine hitzige Debatte um den Campus Gesundheit des Universitätsspitals Basel entflammt. Der Grund: Das Unispital kann das 1,7-Milliarden-Projekt, bestehend aus den Neubauten Klinikum 2 und 3, nicht aus der eigenen Tasche bezahlen. Die Basler Regierung will dem Spital nun ein Darlehen über 300 Millionen Franken gewähren.

Unrealistische Gewinnmarge

Und das, obschon das USB stets betonte, dass es die Investitionen in seinen Umbau grösstenteils allein stemmen könne. Dafür rechnete es mit einer eher unrealistischen und bislang noch nie erreichten Gewinnmarge von 11 Prozent. Tatsächlich erwarte das Universitätsspital aufgrund der aktuellen Teuerung sowie der verzögerten Tarifentwicklung für das laufende Jahr gar einen Jahresverlust von 47 Millionen Franken, wie aus einem Schreiben an den Grossen Rat hervorgeht.

Rote Köpfe in Basel

Befürchtet wird nun, dass das Geld nicht mehr an den Kanton zurückfliesse und stattdessen teilweise oder ganz in Eigenkapital umgewandelt werde, sollte das USB «in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten» geraten, heisst es in der Basler Zeitung. Anstoss wird auch an der «Bevorzugung» der kantonseigenen Spitäler genommen: Bereits im März kritisierte die Basler Privatspitäler-Vereinigung, dass der Kanton beim Neubau des Felix-Platter-Spitals eine Wertberichtigung von über 90 Millionen Franken vorgenommen hatte (Medinside berichtete hier).

Ideen zur Kostenreduktion

Ideen, wie Kosten für den Campus eingespart werden könnten, haben Spitalleitung und Verwaltungsrat augearbeitet: würde man etwa auf den 4. Stock des Klinikum-2-Sockelbaus verzeichten, könnten Einsparungen von 100 bis 150 Millionen Franken erreicht werden. Das Klinikum 3 könnte auf den Sockel reduziert (Sparpotenzial: 100 Millionen Franken) oder auf dessen Bau gleich ganz verzichtet werden (Einsparung: 530 Millionen Franken). Die Regierung hält davon allerdings nichts und hält am Grossprojekt fest.
Der Campus Gesundheit wird teurer wird als geplant: Im vergangenen Jahr lag die Kostenschätzung bei 1,48 Milliarden Franken. Neu wird von 1,66 Milliarden Franken ausgegangen. Ziel ist eine Inbetriebnahme im Jahr 2031.

Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Kommentar

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Was ist Ihr Beruf?

Wo arbeiten Sie?*

undefined
undefined

*Diese Angaben sind freiwillig. Sie bleiben im Übrigen anonym.
Warum bitten wir Sie darum? Medinside bietet Ihnen die Informationen und Beiträge kostenlos. Das bedeutet, dass wir auf Werbung angewiesen sind. Umgekehrt bedeutet es idealerweise auch, dass Ihnen auf Medinside möglichst nur Werbung gezeigt wird, die zu Ihnen passt und die Sie interessant finden könnten.
Wenn wir durch solche Erhebungen Angaben über das allgemeine Profil des Medinside-Publikums gewinnen, nützt dies allen: Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, uns und unseren Kunden. Vielen Dank!


Mehr zum Thema

image

Universitätsspital Basel: Kathrin Bourdeu wird COO

Die Fachärztin für Anästhesie und Operationsbetrieb-Managerin wird im Mai Rakesh Padiyath ablösen.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Spitäler entsorgen Fentanyl unbürokratisch

In Schweizer Spitälern werden jährlich Zehntausende von Ampullen Fentanyl gebraucht. Die Reste werden entsorgt – ohne Dokumentation.

image

Universitätsspital Basel spart sich den Turm und 200 Millionen

Das Bauprogramm auf dem Campus Gesundheit wird redimensioniert. Vom geplanten Klinikum 3 wird vorerst nur der Sockel gebaut.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

Vom gleichen Autor

image

LUKS schliesst 2024 mit Verlust ab – Fallzahlen auf Rekordniveau

Trotz Rekordzahlen bei stationären und ambulanten Behandlungen verbuchte die Zentralschweizer Kantonsspital-Gruppe ein klares Minus von fast 25 Millionen Franken ab.

image

Franca Wagner wechselt vom Inselspital ans KSA

Die Radiologin übernimmt per Mai die Leitung der diagnostischen Neuroradiologie am Kantonsspital Aarau.

image

Spitäler Schaffhausen: Zurück in der Gewinnzone

Die Spitäler Schaffhausen schliessen das Jahr 2024 mit einem Plus von 4,3 Millionen ab. 2023 verzeichneten sie noch ein Minus von 9,7 Millionen.