Das verdienen Chefärzte und Leitende Ärzte am Kantonsspital Aarau

Die Gehälter der KSA-Kaderärzte sind in den letzten Jahren deutlich gesunken.

, 6. Mai 2024 um 08:30
letzte Aktualisierung: 7. Juni 2024 um 08:19
image
Ziel war «die Vermeidung von direkten mengenbezogenen Entschädigungen»: OP am KSA  |  Bild: PD KSA
Die Medien machten jüngst ja die Chefarzt- und Spital-Gehälter wieder verstärkt zum Thema – von «Abzockerlöhnen» und «Lohnexzess» in den Spitälern schrieben beispielsweise «Sonntagsblick» und «20 Minuten».
Interessant ist daher eine Tabelle, die der Aargauer Regierungsrat Anfang Mai 2023 veröffentlichte. Sie zeigt die Entwicklung der Kaderarzt-Gehälter am Kantonsspital KSA.
Und siehe da: Innert fünf Jahren sanken die Jahres-Gehälter der Leitenden und der Chefärzte im Schnitt um 8,2 Prozent – beziehungsweise um 44’000 Franken – auf knapp eine halbe Million.
Die gesamte Lohnsumme, die an die Chefärzte ausbezahlt wurde, reduzierte sich von 2018 bis 2022 um 13,2 Prozent; bei den Leitenden ergab sich ein Zuwachs um 23 Prozent – was aber damit zu tun hat, dass deren Anzahl um 22 gestiegen war (also um 32 Prozent).
image
Übersicht der Löhne der KSA-Kaderärzte  |  Tabelle: Regierungsrat Kanton Aargau
Nochmals anders gesagt: Der Durchschnitts-Jahreslohn eines Chefarztes sank um 3,3 Prozent auf 638’000 Franken; der Durchschnittslohn eines Leitenden reduzierte sich um 6,6 Prozent auf 437’000 Franken.
Und das Maximum, also die höchste Gesamtvergütung eines KSA-Kaderarztes, sank von 846’000 Franken im Jahr 2018 auf 752’500 im Jahr 2022. Allerdings kamen da vereinzelt noch Drittmittel und Honorare für Professuren hinzu (die dann aber nicht die Spitalrechnung belasteten).
  • Chefarzt-Löhne: Wie aus Millionen Milliarden werden. Die Ärztelöhne werden wieder mal zum Medien- und Polit-Thema – mit eigenwilligen Berechnungen.
All dies publizierte der Regierungsrat als Antwort auf eine Interpellation, die Vertreter der GLP und der Grünen im Kantonsparlament eingereicht hatten.
Die Erklärung für den Rückgang liegt in einem neuen Lohnmodell, welches das KSA im Januar 2019 eingeführt hatte. Dabei wurden die variablen Anteile gekürzt – Ziel war «die Vermeidung von direkten mengenbezogenen Entschädigungen und damit die Reduktion von Fehlanreizen für die betroffenen Kaderärzte», so der Text des Regierungsrates. «Das heute geltende Lohnmodell weist einen – verhältnismässig geringen – variablen Bestandteil auf. Dieser richtet sich nach der Zielerreichung der jeweiligen Organisationseinheit und des Gesamtspitals und nicht nach Fallzahlen.»


  • ärzte
  • lohn
  • KSA
  • Kantonsspital Aarau
  • Spital Zofingen
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

KSBL: Lohnsumme steigt um 0,5 Prozent

Gehaltsanpassungen, bezahlte Umkleidezeit, klarere Arbeitszeiten für Oberärzte: Das Kantonsspital Baselland passt diverse Anstellungsbedingungen an.

image

Gewaltvorfälle in Aargauer Spitälern nehmen zu

Betroffen sind vorallem grössere Spitäler wie das KSA, KSB oder die PDAG. Das zeigt eine Umfrage des Departements Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau.

image

Bilden Sie sich mit aktuellem Wissen in der Suizidprävention weiter

Ziel des neuen CAS Suizidprävention am Departement Gesundheit der ZHAW ist es, Suizidgedanken frühzeitig zu erkennen und Interventionen einzuleiten. Teilnehmende lernen dies in interprofessioneller Weiterbildung mit Fachpersonen aus Gesundheits-, Bildungs- und Sozialberufen.

image

Ehemaliger HUG-Chefarzt und Covid-Experte wechselt zu Privatspital

Jérôme Pugin wurde in Genf bekannt als Intensivmediziner und Symbolfigur im Kampf gegen Covid. Nun wird er medizinischer Direktor des Hôpital de La Tour.

image

Bundesrat regelt das militärische Gesundheitswesen

Bisher fehlten in der Schweiz spezielle Regeln für das militärische Gesundheitswesen. Nun will der Bundesrat diese Lücke füllen.

image

Hohe Auszeichnung für CHUV-Forscher

George Coukos wurde in die U.S. National Academy of Medicine für Krebsforschung gewählt.

Vom gleichen Autor

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

US-Software für das USZ? Debatte um eine Beschaffung

Vor dem Entscheid über ein neues Klinikinformationssystem beim Universitätsspital Zürich schalten sich Parlamentarier ein – aus allen Richtungen und mit einem klaren Wink.

image

Service-Personal zu Pflege-Personal

Die Helios-Kliniken in Deutschland haben eine neue Idee gegen den Fachkräftemangel: Sie entlassen externe Service-Angestellte. Und bieten ihnen dann eine Pflege-Ausbildung an.