Blutstammzellen: Die Nachfrage steigt rasant an

Die Blutspende des SRK Schweiz stellt fest: Die Stammzelltransplantationen nehmen stark zu – und es gibt punktuelle Engpässe bei der Versorgung mit Blutprodukten.

, 4. April 2025 um 03:30
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Entnahme peripherer Stammzellen über einen Venenkatheter bei einer Spende | Bild: SBST
Die Nachfrage nach Blutstammzellen erreichte 2024 einen neuen Höchststand: Die Blutspende SRK Schweiz lieferte zum ersten Mal über 100 Produkte in einem Jahr aus.
Dieser Anstieg ist Teil eines grösseren Trends: Die Zahl der Blutstammzell-Transplantationen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent. Insgesamt wurden 336 Transplantationen durchgeführt, davon 135 von verwandten Spendern und 201 von nicht verwandten Spendern.
Das nationale Register der potenziellen Spender wächst. Ende 2024 zählte das Register 190'800 Mitglieder, was einer Zunahme von 4,2 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Rund 10'665 neue Personen liessen sich als Stammzellspender registrieren.
Es sei jedoch eine Herausforderung, mehr junge Menschen zu gewinnen, befindet der SRK-Blutspendedienst.

Lokale Engpässe bei Blutprodukten

2024 war zwar ein Jahr der Rekorde, aber auch ein Jahr, in dem die Versorgung mit Blutprodukten angespannt war. In mehreren Regionen zwangen plötzliche Nachfragespitzen bei Thrombozyten- und Erythrozyten-Konzentraten die Behörden zu dringenden Spendenaufrufen.
«Diese partiellen Engpässe waren die Folge von aussergewöhnlich vielen Patientinnen und Patienten mit Blut- und Krebskrankheiten», erklärt Blutspende SRK Schweiz. Und weiter: «Für die regionalen Blutspendedienste bedeuten solche Ausnahmesituationen sehr grosse Anstrengungen, um ihre Blutreserven wieder auszugleichen. Dies gelingt nur dank dem Verständnis und der Flexibilität der Blutspenderinnen und Blutspender.»
Auch wenn es immer mehr mobile Sammlungen und Spendenorte gibt, ist die durchschnittliche Spendenrate pro Aktion rückläufig. Es sei schwierig, potenzielle Spender zu überzeugen, den Schritt zu wagen.

Mehr blutübertragbare Viren

Blutspende SRK Schweiz und die regionalen Blutspendedienste mussten im vergangenen Jahr verstärkt auf das Auftreten von blutübertragbaren Viren wie dem West-Nil-Virus oder dem Dengue-Fieber achten. Ziel ist es, diese schnellstmöglich zu erkennen und zu reagieren, um die Sicherheit der Transfusionsprodukte zu gewährleisten.
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