Das Spital Affoltern befindet sich derzeit in einem Umbauprozess: Nach der Ankündigung im Dezember, dass
CEO Lukas Rist das Spital Ende Februar 2025 verlassen wird, stehen nun weitere personelle Veränderungen an.
Laut dem «Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern» gab es in den vergangenen Monaten vermehrt Abgänge von leitenden Ärzten. So wird Nicola Schatt, Leiter des Zentrums für Altersmedizin und Palliative Care, das Spital Ende April verlassen, um die Position des Chefarztes an der Klinik Adelheid in Unterägeri zu übernehmen. Schatt ist seit 2021 am Spital Affoltern tätig.
Bereits im September wurde das
Schmerzzentrum des Spitals geschlossen, da der einzige Belegarzt,
Michael Heesen, seine Tätigkeit aufgegeben hatte. Mit ihm kündigten damals drei weitere leitende Ärzte:
Lukas Ferrari (Psychiatrie),
Volker Bünz (Geriatrie) und
Samer Kurajouli (Notfall). Nach einem leitenden Arzt für das Notfallzentrum wird gemäss Stelleninserat noch immer gesucht.
Psychotherapie-Leitung
Im November haben dann Sara Dainese und Esther Rhyn – sie leiteten gemeinsam den Bereich Psychotherapie – das Spital verlassen.
Für die vakante Leitungsposition konnte nun eine interne Lösung gefunden werden.
Wie das Spital in seinem Newsletter schreibt, übernahm Alessia Corso, bisherige Mitarbeiterin der Psychotherapie, im Januar 2025 interimistisch die Leitung und wird diese Funktion ab Februar fest ausüben.
Auszug der UroPoint-Praxis
Weiter teilte das Spital Affoltern mit, dass die UroPoint-Praxis, die bisher innerhalb des Spitals untergebracht war, ausgezogen ist. Die Praxis befindet sich nun in Affoltern, direkt gegenüber dem Kronenplatz. Als Grund für den Umzug nennt das Spital den gestiegenen Platzbedarf. An der Zusammenarbeit habe sich jedoch nichts geändert, heisst es weiter.
Struktureller Umbau
Seit eineinhalb Jahren befindet sich das Spital Affoltern in einem Umbauprozess. Mit neuen Schwerpunkten wie einem Dialysezentrum, einem Zentrum für Pneumologie und Schlafmedizin sowie einer erweiterten Delir Unit soll die Zukunftsfähigkeit des Spitals gestärkt werden.
Der scheidende Direktor Lukas Rist nannte die jüngste Zeit «herausfordernd, da die Unterstützung für die langfristige Ausrichtung des Spitals nicht immer in dem Masse vorhanden war, wie ich es mir gewünscht hätte.»
Im Geschäftsjahr 2023 ergab sich ein Verlust von 832'000 Franken; für 2024 prognostizierte Verwaltungsratspräsident Stefan Gyseler gegenüber dem lokalen «Anzeiger» ein ähnliches Minus. Das Spital habe jedoch noch genügend Reserven und Liquidität, so Gyseler im November: «Neue Angebote brauchen Zeit, bis sie etabliert sind, aber es muss ein positiver Trend sichtbar werden. Noch fehlt dieser.»
Lukas Rist wird das zürcherische Spital noch bis Ende Februar 2025 als Spitaldirektor leiten. Es ist geplant, dass Verwaltungsratspräsident Stefan Gyseler danach gemeinsam mit Vizepräsident Erwin Höfliger interimistisch die CEO-Funktion übernimmt. Gyseler und Höfliger werden auch den Rekrutierungsprozess für einen neuen CEO begleiten.