«Ambulant vor stationär» landet vor Bundesgericht

Für das Aargauer Verwaltungsgericht ist die kantonale ambulante OP-Liste über die Bundesregulierung hinaus nicht gesetzeskonform. Nun geht der Kanton Aargau gegen diesen Gerichtsentscheid vor.

, 24. Januar 2019 um 09:48
image
Die 13er-Liste der Aargauer geht laut einem Gerichtsentscheid widerrechtlich über die Bundes-Regulierung hinaus. | Pixabay  
Im Kanton Aargau existieren derzeit Bestrebungen, die kantonalen Vorschriften zur Umsetzung des Grundsatzes «ambulant vor stationär» aus der Spitalverordnung zu kippen. Dies, nachdem das Aargauer Verwaltungsgericht die Bestimmungen im Dezember 2018 aufgehoben hat.
In seiner Sitzung vom 23. Januar 2019 hat der Regierungsrat nun entschieden, das Urteil des Verwaltungsgerichts ans Bundesgericht weiterzuziehen. Dies bestätig Kommunikationschefin Karin Müller vom Departement Gesundheit und Soziales gegenüber Medinside. Der Gang an das Bundesgericht war zu erwarten. 

Nur der Bundesrat darf eine Liste herausgeben

Der Regierungsrat sei überzeugt, dass die von ihm beschlossenen Bestimmungen «ambulant vor stationär» den gesetzlichen Rahmenbestimmungen entsprechen, wie in einer Mitteilung steht. 
Die Regelung, wonach im Kanton Aargau 13 Behandlungen und Untersuchungen nur ambulant durchgeführt werden dürfen, widerspricht laut dem kantonalen Verwaltungsgericht aber den bundesrechtlichen Vorgaben. Es handle sich nicht um einen unterschiedlichen Vollzug des KVG, sondern um eine unzulässige Ergänzung. 

Aargauer Liste gilt weiterhin

Der Kanton Aargau beantragte dem Bundesgericht aufschiebende Wirkung für den Weiterzug des Verwaltungsgerichtsurteils. Dies mit dem Ziel, dass die Anpassungen in der Spitalverordnung «ambulant vor stationär» bis zum Entscheid des Bundesgerichts in Kraft bleiben.

Kanton Aargau

  • Operation grauer Star
  • Teilgebiete der Handchirurgie
  • Korrekturen deformierter Kleinzehen (ohne Hallux)
  • Materialentfernungen (z.B. Platten, Schrauben, Knochenimplantate)
  • Diagnostische Herzuntersuchungen
  • Herzschrittmacherimplantation
  • Diverse Gefässuntersuchungen
  • Beschneidung
  • Zertrümmerungen von Nieren-, Gallen- oder Harnleitersteinen
  • Kniearthroskopien inkl. Eingriffen am Meniskus
  • Hämorrhoiden-Eingriffe
  • Untersuchungen/Eingriffe am Gebärmutterhals oder an der Gebärmutter
  • Einseitige Krampfaderoperation der unteren Extremität

Bund

Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Was ist Ihr Beruf?

Wo arbeiten Sie?*

undefined
undefined

*Diese Angaben sind freiwillig. Sie bleiben im Übrigen anonym.
Warum bitten wir Sie darum? Medinside bietet Ihnen die Informationen und Beiträge kostenlos. Das bedeutet, dass wir auf Werbung angewiesen sind. Umgekehrt bedeutet es idealerweise auch, dass Ihnen auf Medinside möglichst nur Werbung gezeigt wird, die zu Ihnen passt und die Sie interessant finden könnten.
Wenn wir durch solche Erhebungen Angaben über das allgemeine Profil des Medinside-Publikums gewinnen, nützt dies allen: Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, uns und unseren Kunden. Vielen Dank!


Mehr zum Thema

image

So will ein Landwirt die Tarifpartner entmachten

Die Hausärzte und Hausärztinnen sollen per Gesetzesänderung besser gestellt werden, verlangt eine Motion: Die Tarifpartner seien dazu nicht in der Lage.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.