Die erste Frau an der Spitze einer grossen Krankenversicherung

Philomena Colatrella wird neue CEO der CSS Gruppe. Sie tritt am 1. September 2016 die Nachfolge von Georg Portmann an.

, 2. Februar 2016 um 14:00
image
  • versicherer
  • css
Philomena Colatrella arbeitet seit 1999 für die CSS. Sie ist seit 2012 Generalsekretärin und Konzernleitungsmitglied der CSS Gruppe und seit 2014 stellvertretende CEO. Zuvor trug sie als Group General Councel und Chief Compliance Officer die Gesamtverantwortung für die Abteilung Legal & Compliance der CSS. In dieser Funktion habe sie die strategische Ausrichtung der CSS Gruppe wesentlich mitbestimmt, heisst es in einer Mitteilung
Das Studium der Rechtswissenschaften schloss sie an der Universität Fribourg ab und besitzt das Anwaltspatent des Kantons Luzern. Philomena Colatrella ist Luzernerin und verheiratet.

Wunschkandidatin

«Mit Philomena Colatrella konnten wir nach einem sorgfältig geplanten, intensiven Evaluationsprozess unsere Wunschkandidatin für die zukünftige Gesamtführung der CSS Gruppe gewinnen», sagt Jodok Wyer, Verwaltungsratspräsident der CSS Gruppe. 
Der Verwaltungsrat sei überzeugt, dass Philomena Colatrella als unternehmerisch denkende Persönlichkeit mit ihrer langjährigen Führungserfahrung in unterschiedlichen Unternehmenssituationen und mit ihrem Fachwissen die richtige Wahl sei. 
Eine Nachfolge ist notwendig, weil der bisherige CEO Georg Portmann im vergangenen Jahr seinen Rücktritt als Vorsitzender der Konzernleitung ankündigte. Er arbeitete 30 Jahre lang bei der CSS, davon 15 Jahre an der Spitze. 

Wenig Frauen in den Leitungsgremien

Philomena Colatrella ist die erste Frau, die den Chefposten einer grossen Schweizer Krankenversicherung übernimmt. Sie ist die einzige Frau in der CSS-Geschäftsleitung. Im siebenköpfigen Verwaltungsrat der CSS sitzen mit den Politikerinnen Barbara Hayoz und Lucrezia Meier-Schatz zwei weitere Frauen. 
Die Helsana als grösste Schweizer Krankenversicherung hat keine Frau in der Geschäftsleitung. Mit der Rechtsanwältin Michaela Ferrari-Test hat aber eine Frau das Vizepräsidium des Verwaltungsrats inne. Die zweite Frau im Verwaltungsrat ist die Ärztin Christiane Roth-Godat. 
Die Visana hat einen prominenten Posten mit einer Frau besetzt: Valeria Trachsel amtet als stellvertretende Vorsitzende der sechsköpfigen Geschäftsleitung. Im Verwaltungsrat sitzen zwei Frauen, die Wirtschaftsprüferin Cornelia Gehring-Nell und die Unternehmesberaterin Barbara Anna Heller.  
Die  Swica zählt keine Frau in der Geschäftsleitung und eine Frau im Verwaltungsrat: die Ärztin Ruth Fleisch-Silvestri.  
In der Concordia ist die operative Nummer zwei eine Frau: Agnes Durrer ist stellvertretende CEO und leitet das Corporate Center. Im achtköpfigen Verwaltungsrat beträgt die Frauenquote Aufsehen erregende 50 Prozent: Die Verwaltungsrätinnen amtieren Ruth Humbel, Eva Jaisli, Alice Scherrer und Dorothea Zünd-Bienz.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Neue CEO für Atupri

Caroline Meli heisst die Nachfolgerin von Christof Zürcher.

image
Die Schlagzeile des Monats

«Tarifkrise? Er macht sich das natürlich relativ einfach»

In unserer Video-Kolumne befragt Paul Bannister Experten aus der Branche zu aktuellen Fragen. Diesmal: Peter Hug, stellvertretender CEO von KPT.

image

Sanitas und Helsana gehen zu Curafutura zurück

Der Krankenkassenverband Curafutura wird wiederbelebt – zumindest vorübergehend. Zwei grosse Kassen treten wieder ein.

image
Gastbeitrag von Yvonne Feri

Patienten zwischen Hammer und Amboss

Im Gesundheitswesen brennt es primär bei den Kosten – so die allgemeine Wahrnehmung. Wenn das so weitergeht, brechen düstere Zeiten an für Menschen mit chronischen Krankheiten.

image

So soll der Direktor des neuen Krankenversicherungs-Verbands sein

Ideal wäre ein Ökonomie- oder Jus-Abschluss, denkbar ist auch ein 80-Prozent-Pensum.

image

Nun gibt es Bussen für Kassen, die nicht sauber werben

Krankenkassen, die gegen die Vermittlungsregeln verstossen, werden künftig bestraft: Sie müssen bis zu 100'000 Franken zahlen.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.