Hautkrebs-Preis an Forscher aus St. Gallen

Lukas Flatz arbeitet als Oberarzt am Kantonsspital – und er ist zugleich wissenschaftlich tätig. Für seine Forschungen erhielt er jetzt den «Pierre Fabre Skin Cancer Award».

, 14. September 2015 um 07:00
image
  • forschung
  • onkologie
  • kantonsspital st. gallen
Der Verein für Hautkrebsforschung hat zum dritten Mal den Schweizer Hautkrebspreis verliehen: Der «Pierre Fabre Skin Cancer Award» ging an Lukas Flatz vom Kantonsspital St. Gallen.
Flatz arbeitet als Oberarzt am Kantonsspital und ist dort auch wissenschaftlich tätig. Zuvor engagierte er sich der klinischen Krebsforschung in Lausanne.
Sein Arbeitssschwerpunkt sind Impfungen, insbesondere gegen Krebserkrankungen wie dem malignen Melanom. Flatz beschäftigt sich damit, wie Melanom-Antigene dem Immunsystem der Patienten so gezeigt werden können, dass sie zu einer erfolgreichen Abstossungsreaktion des Tumorgewebes führen.

Gentherapie zur Erzeugung von Immunantworten

Seine Arbeit wird auch vom Schweizer Nationalfonds unterstützt. Die Ergebnisse seiner Forschung sind in hochrangigen englischsprachigen Zeitschriften publiziert, zuletzt etwa im «Journal of Immunology»
Ein weiterer Fokus von Flatz' Forschung ist der Einsatz der Gentherapie bei der Erzeugung von Immunantworten. In diesem Zusammenhang hat er sich auch mit dem Einsatz von Impfungen zur Vorbeugung von Virusinfektionen beschäftigt.
Der Verein für Hautkrebsforschung fördert die klinische und experimentelle Forschung bei Hautkrebserkrankungen in der Schweiz, insbesondere die Übertragung von Forschungsergebnissen auf die klinische Anwendung. Daneben setzt er sich für Information und Aufklärung der Öffentlichkeit ein.

Für Schweizer Forscher – aber mit internationaler Jury

Die Dermatologiefirma Pierre Fabre investiert jährlich 20 Prozent des Reingewinns in die Forschung, und dabei vor allem in die Krebsforschung. Der mit dem Verein für Hautkrebsforschung lancierte Forschungspreis ist mit 10'000 Franken dotiert und soll gezielt Jungwissenschaftler in der Schweiz fördern. Der Preis wird jeweils anlässlich der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (SGDV-SSDV) verliehen.
Zur Evaluation der eingehenden Arbeiten wurde eine unabhängige internationale Jury ernannt, bestehend aus Celeste Lebbe (Hôpital St. Louis, Paris), Jürgen Becker (Universitätsklinik Essen) und Antonio Costanzo (Universitätsklinik Rom).

  • Mehr über den «Pierre Fabre Skin Cancer Award»

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Unfaire Behandlung? Beim Herzstillstand spielt das Geschlecht eine Rolle

Eine grosse Schweizer Studie zeigt bedenkliche Unterschiede: Frauen kommen nach einem Herzstillstand seltener auf die Intensivstation, werden laxer behandelt und sterben eher als Männer.

image

Diese Studien könnten demnächst die Medizin verändern

Experten kürten für das Fachmagazin «Nature Medicine» jene klinischen Studien, die demnächst die Landschaft neu prägen könnten – darunter ein Projekt von Novartis.

image

Musik ist ein chirurgisches Hilfsmittel

Wer nach einer Operation Musik zu hören bekommt, benötigt weniger Schmerzmittel, hat weniger Ängste – und auch sonst bessere Werte. Am US-Chirurgenkongress wurden dazu vielversprechende Ergebnisse präsentiert.

image

BFS-Studie: Milliarden für Forschung und Entwicklung

2023 investierten Schweizer Privatunternehmen knapp 18 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung. Gesundheit bleibt der wichtigste Fokus.

image

Forschung und Praxis: Synergien für die Zukunft

Dr. Patrascu erklärt im Interview die Verbindung von Forschung und Praxis an der UFL. Er beschreibt die Vorteile des berufsbegleitenden Doktoratsprogramms in Medizinischen Wissenschaften und zeigt, wie die UFL durch praxisnahe Forschung und individuelle Betreuung Karrierechancen fördert.

image

Uni Bern: Professur für Klimafolgen & Gesundheit

Damit baut die Universität Bern ihre Forschung an der Schnittstelle von Präventivmedizin und Klimawissenschaften aus.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.