Spital Interlaken: Ärztenetzwerk beendet Boykott

Das Ärztenetzwerk Beodocs hat seine Empfehlung zum Zuweisungsstopp an das Spital Interlaken aufgehoben. Strategische Fragen sollen künftig gemeinsam besprochen werden.

, 20. Juni 2016 um 07:36
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In der Auseinandersetzungen nach der Absetzung des Chirurgie-Chefarztes am Spital Interlaken hat sich die Situation entspannt: Nach einer Aussprache zwischen dem ärztlichen Bezirksverein Oberland, dem Ärztenetzwerk Beodocs und den Spitälern fmi hob Beodocs-Präsident Martin Isler den Zuweisungsboykott auf. 
Die Spitalleitung hatte Chirurgie-Chefarzt Arnold Kohler überraschend abgesetzt, woraufhin Beodocs seinen Mitgliedern einen Zuweisungsstopp an das Spital Interlaken empfahl. Die öffentlich ausgetragenen Querelen zwischen Ärztekreisen und Spital rief in der Folge auch regionale Politiker auf den Plan. 

«Noch viel Gesprächsstoff»

Strategische Fragen sollen künftig zwischen den zuweisenden Ärzten und der Spitalführung gemeinsam besprochen werden, heisst es. Die Beteiligten gründen ein Arbeitsausschuss mit angemessener Vertretung aller Beteiligten.
«Es besteht noch viel Gesprächsbedarf. Aber das Wichtigste ist im Moment, dass wir uns an einen Tisch setzen und uns über die Strategie austauschen und mitbestimmen können», sagte Isler der «Berner Zeitung».
Nach dem Treffen sei auch Islers Rücktrittsaufforderung an die Adresse des Spitaldirektors Urs Gehrig kein Thema mehr. Die fmi-Führung bezeichnete die Aussprache als «konstruktiven und lösungsorientierten Dialog», um die anstehenden Arbeiten gemeinsam an die Hand zu nehmen. 
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