UZH: Mehr Geld für medizinische Innovationen

Die Universität Zürich will den Unternehmergeist von jungen Forschenden der Medizin stärker fördern. Möglich machts eine grosse Donation.

, 30. Mai 2018 um 13:16
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Die Universität Zürich (UZH) unterstützt junge Forscherinnen und Forscher schon länger darin, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Ideen wirtschaftlich zu nutzen. Bereits wurden über 100 Spin-Offs aus der Universität gegründet. 
Nun wird die Förderung ausgebaut, wie das UZH an der Jahresmedienkonferenz bekanntgab, nicht zuletzt dank einer Spende von 10,7 Millionen Franken von der Werner Siemens-Stiftung. Im Zug des Aufstockung lanciert die Uni ein neues Förderinstrument namens «BioEntrepreneur-Fellowships», das sich an Doktorierende und Postdocs aus Medizin- und Biotechnologie richtet: Die Forschenden erhalten während 18 Monaten 150'000 Franken als Starthilfe, um ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Technologien weiterzuentwickeln und kommerziell zu nutzen. 

Vier ausgewählte Medizin-Projekte

Das Projekt «Oxyprem» ist eines von vier ausgewählten Projekten, das sich auf dem Weg zur Marktreife befindet. Stefan Kleiser und sein dreiköpfiges Team von der Klinik für Neonatologie des Universitätsspitals Zürich haben ein neuartiges Oximeter entwickelt, mit dem sich der Sauerstoffgehalt in Geweben präzise bestimmen lässt. Dies ist speziell für die Messung der Sauerstoffversorgung im Gehirn von frühgeborenen Babys zentral. 
Das Messgerät erlaubt es, bei einer Sauerstoffunterversorgung umgehend zu reagieren, um akute Hirnschäden und deren Langfristfolgen bei den winzigen Patienten zu vermeiden. Die lichtbasiert Technologie wird derzeit in einer klinischen Studie am Universitätsspital Zürich mit Frühgeborenen getestet und soll sich in den nächsten Jahren als Standardwerkzeug in der medizinischen Anwendung etablieren. 
Zum Überblick über die vier Projekte «UZH BioEntrepreneur-Fellowships»
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