Psychiatrie: UPD muss Stellen streichen

Sinkende Einnahmen, steigende Kosten: Berns Psychiatriedienst baut mehrere Angebote ab.

, 22. Januar 2024 um 14:24
image
Werden geschlossen: Freizeitzentrum «Metro», Werkstatt «Holzplatz»  |  Bilder: UPD
Die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) müssen sparen: Der Verwaltungsrat hat beschlossen, Stellen im Sozialdienst abzubauen und tariflich nicht finanzierte Leistungen einzustellen.
Dazu gehört, dass das «Recovery College Bern» nicht mehr gefördert wird – ein Bildungsprogramm zu den Themen psychische Gesundheit, psychische Krisen und selbstbestimmte Lebensgestaltung.
Ferner werden das Freizeitzentrum «Metro» und die Werkstatt «Holzplatz» Anfang Februar geschlossen.
Die UPD erklären dies mit dem allgemeinen Tarifdruck – insbesondere bei ambulanten Angeboten: Hier entstünden hohe Defizite. Auf der anderen Seite führten der Fachkräftemangel, die Schliessung stationärer Betten wegen fehlendem Personal und die allgemeine Teuerung zu höheren Ausgaben. Dabei steige der Bedarf an psychiatrischer Versorgung stetig an.

«Versorgungsauftrag gewährleistet»

Die bislang ergriffenen Massnahmen und Effizienzsteigerungen – unter anderem die Kündigung und Neuverhandlung des Tarifvertrags Tarpsy – genügten nicht. Deshalb nun diese Einschnitte.
«Dem Verwaltungsrat ist bewusst, dass diese Massnahmen für die Mitarbeitenden und Betroffenen schmerzlich sind», so die Erklärung: «Der Versorgungsauftrag kann seitens UPD weiterhin gewährleistet werden. Allerdings brechen wichtige ergänzende Angebote in der Versorgungskette weg.»
Längerfristig setzt die UPD auf Kooperationen und den Zusammenschluss mit dem Psychiatriezentrum Münsingen. Damit liessen sich viele Doppelspurigkeiten verhindern und der Management-Aufwand senken.
  • psychiatrie
  • upd
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Marc Kollegger definitiv CEO der PDGR

Der interimistische Leiter setzte sich gegen rund 40 Bewerbungen durch.

image

KJPD St.Gallen: Neue Tagesklinik für Jugendliche

Wegen zunehmenden Bedarfs hat die St. Galler Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Berit Klinik Wattwil eine Tagesklinik eröffnet.

image

UPD: Keine November-Löhne ohne Rettungsgeld

Die notleidenden Universitären Psychiatrischen Dienste Bern erhalten Rettungsgeld vom Kanton. «Aber sicher nicht 100 Millionen».

image

Clienia Littenheid: Neue Chefärztin Kinder- und Jugendpsychiatrie

Evelyn Herbrecht kommt von den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel.

image

Wie die BAB-Vorschriften die Versorgung erschweren

Ambulant statt stationär? Was politisch gewollt ist, wird amtlich verhindert – dazu ein neues Beispiel aus dem Aargau.

image

UPD: Mathias Wernli wird Finanzchef

Gleichzeitig bleibt er Finanzdirektor des Psychiatriezentrums Münsingen, um den geplanten Zusammenschluss der beiden Einrichtungen zu begleiten.

Vom gleichen Autor

image

Notfallpauschalen: FMH und Prio.Swiss haben eine Lösung

Einerseits sollen angestellte Ärztinnen und Ärzte die Zuschläge ebenfalls erhalten. Andererseits fahnden die Krankenkassen nach Fällen, wo aus den Inkonvenienzpauschalen ein Business gemacht wird.

image

Zürich: Kein Teuerungsausgleich in den kantonalen Spitälern

Seit 2023 wuchsen die Lohnsummen bei KSW, PUK, IPW und USZ deutlich schwächer als in der übrigen Kantonsverwaltung.

image

USB: Daniel Staub wird Chief Medical Officer

Der heutige Chefarzt der Klinik für Angiologie folgt im Juli 2025 auf Jürg Steiger.