Die in der «GZO Creditor Group» vereinigten Gläubiger finden das Angebot schlicht unseriös: Der Verwaltungsrat der notleidenden GZO AG schlägt vor, den Gläubigern 30 bis 35 Prozent der geliehenen Gelder zurückzuzahlen. Dies will die Gruppe nicht akzeptieren – und auf dieser Basis stellen die Gläubiger klar, dass sie keinen Nachlassvertrag unterzeichnen werden.
Dies zeigt ein Schreiben, das die Gruppe an die Präsidenten von 12 Gemeinden im Zürcher Oberland gesandt hat. Diese Gemeinden besitzen gemeinsam das Spital Wetzikon – derzeit in provisorischer Nachlassstundung –, und bei diesen Gemeinden beantragt der GZO-Verwaltungsrat eine Neu-Kapitalisierung in der Grössenordnung von 45 bis 55 Millionen Franken.
Die Gemeindepräsidenten haben ihrerseits schon klargestellt, dass erst ein Schuldenschnitt erfolgen muss – und dass nicht etwa Steuergelder eingesetzt werden dürfen, um die alten Schulden abzuzahlen. Das Geld der Gemeinden, so es denn kommt, soll dem Neustart dienen.
«Diese zweite Option ist vielleicht gar nicht so schlimm, wie Sie meinen.» Aus dem Schreiben der GZO Creditor Group.
Oder wie es die Gemeindepräsidenten in einem Communiqué formulierten: «Die Erzielung einer Einigung durch die GZO AG mit ihren Gläubigern sowie das Vorliegen eines bedürfnisgerechten Zielbilds für ein wirtschaftlich tragfähiges Spital Wetzikon der Zukunft, welches auch durch die kantonale Gesundheitsdirektion mitgetragen wird, sind Voraussetzungen, damit eine Kapitalerhöhung durch die Aktionärsgemeinden im Sinne einer Anschubfinanzierung erwogen werden kann.»
Benötigt wird also zuerst einmal eine definitive Nachlassstundung. Dazu sagt die Gläubigergruppe kategorisch Njet. Dabei signalisiert sie, dass sie inzwischen mehr als zwei Drittel der Gläubiger im Rücken hat, womit man gemeinsam neue Konditionen aushandeln könnte.
In ihrem Brief nach Bauma, Bäretswil, Wetzikon, Hinwil oder Fischenthal spielen die Investoren auf den offensichtlichen Wunsch der Gemeinden an, möglichst im Besitz des Spitals zu bleiben. Und in ihrer Drohkulisse zeichnen an die Wand, dass dies eigentlich fast nicht möglich sei. Denn die Alternative zu einer Einigung mitsamt definitiver Nachlassstundung wäre ein Konkurs.
«Lächerlich»
Und dazu heisst es: «Diese zweite Option ist vielleicht gar nicht so schlimm, wie Sie meinen. Das profitable Spital, der 70% erstellte Neubau, sowie die 58‘000 Quadratmeter Land werden den Höchstbietenden verkauft und das Geld anschliessend den Gläubigern zurückerstattet.» Womöglich könnten interessierte Gläubiger das Land im Eigentum behalten und nur Baurechte verkaufen.
Und weiter: «Bitte sagen Sie ihren Beratern, dass sie dringend aufhören müssen mit Ihren Drohungen rund um eine 'Liquidation' des Spitals. Das ist lächerlich.»
Die Idee dahinter ist, dass ein funktionierendes Spital – so es denn einen gewissen Gewinn macht – nicht einfach abgewickelt würde. «Es gibt einfach einen neuen Eigentümer», so das Szenario der Gruppe um den Financier Gregor Greber.
Und dieser Eigentümer wären nicht die angeschriebenen zwölf Gemeinden.
Die Absicht des Schreibens ist, dass der Verwaltungsrat – beziehungsweise die Aktionärsseite – das Gesuch um die definitive Nachlassstundung einstellt und sich mit den Gläubigern an einen runden Tisch setzt. Dies der abschliessende Vorschlag.
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