GZO Spital Wetzikon möchte rund 50 Millionen Franken von den Gemeinden

Für die Trägergemeinden wiederum ist klar: Es gibt kein Geld, um den Schuldenschnitt der Gläubiger zu dämpfen. Und ein klares Zukunftskonzept ist Bedingung.

, 31. Oktober 2024 um 16:17
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Kann ein Wörtchen mitreden: Die Gemeinde Wetzikon, vom Bachtel aus gesehen  |  Bild: Peter Berger / Wikimedia Commons.
Nun ist es offiziell: Der Verwaltungsrat der GZO AG Spital Wetzikon hat seine Trägergemeinden um finanzielle Unterstützung ersucht. Laut dem Antrag sollen die Gemeinden neues Kapital im Umfang von 45 bis 55 Millionen Franken einschiessen.
«Den im Antrag ausgewiesenen Kapitalbedarf nehmen die Aktionärsgemeinden zur Kenntnis, können diesen zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht bewerten», heisst es in einem gemeinsamen Communiqué vorsichtig: «Eine Investition dieser Grössenordnung muss, wie bereits in der Vergangenheit mehrfach betont, umfassend geprüft werden können.»

Abstimmungen frühestens Ende 2025

Die zwölf Aktionärsgemeinden im Zürcher Oberland wenden sich auf jeden Fall dagegen, dass das neue Geld an die bisherigen Gläubiger fliessen könnte: Man vertrete «geschlossen die Haltung, dass die Bilanzsanierung der GZO AG und der dazu notwendige Schuldenschnitt auf der Grundlage der vorhandenen Aktiven zu errechnen» sei. Wenn, dann gehe es um die Fortführung des Spitalbetriebs nach erfolgter Bilanzsanierung: «Für eine weitere Reduktion des Schuldenschnitts im Interesse der Gläubiger dürfen keine Steuergelder eingesetzt werden.»
Vom Verwaltungsrat respektive der GZO AG verlangen die Gemeinden erstens eine Einigung mit ihren Gläubigern, zweitens ein Zielbild für ein wirtschaftlich solides Spital, mitgetragen von der Gesundheitsdirektion.
Die Gemeindepräsidenten rechnen damit, dass bis Frühjahr nächsten Jahres die Botschaften für die Stimmberechtigten erarbeitet werden können, so dass die Abstimmungen Ende 2025 oder Anfang 2026 stattfinden könnten.
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