Hat das Luks die Spitalrose nicht verdient?

Das Luzerner Kantonsspital hat die Kündigung von drei Assistenzärztinnen und -ärzte zu beklagen. Der Grund: Arbeitsüberlastung.

, 7. Oktober 2022 um 10:10
image
Der VSAO hat dem Luzerner Kantonsspital die Spitalrose verliehen. | Bild: Luks
Vor nur drei Monaten verlieh der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) dem Luzerner Kantonsspital (Luks) die Spitalrose. Das ist eine Auszeichnung für Spitäler, denen die problematischen Arbeitsbedingungen der Assistenz- und Oberärztinnen bewusst sind und Massnahmen dagegen ergreifen wollen.
Nun ist aber in der «Luzerner Zeitung» zu lesen, dass im Sommer drei Assistenzärztinnen und -ärzte gekündigt haben - wegen zu grosser Arbeitsbelastung. Im Artikel wird auch Nicole Rytz, Chefärztin Kinder- und Jugendmedizin des Luks zitiert.
Sie erklärte im Regionaljournal, dass viele Krankheitsausfälle zu einer grösseren Belastung der Assistenzärztinnen und -ärzte geführt hätten. Fünf bis zehn Prozent der Ärztinnen und Ärzte seien jede Woche krank. Es seien auch schon 30 Prozent krankheitshalber ausgefallen.

Wofür die Spitalrose verliehen wird

Was jetzt? Hat das Luks die Spitalrose nicht verdient? «Die Spitalrose wurde dem Luks verliehen aufgrund der guten Zusammenarbeit und der Bereitschaft, die Dienstplanberatung des VSAO in Anspruch zu nehmen und zu unterstützen», erklärt Philipp Thüler, der stellvertretende Geschäftsführer des VSAO. Mit der Verleihung der Spitalrose sei deshalb keine Beurteilung der Arbeitsbedingungen von Assistenzärztinnen und -ärzten am Luks verbunden. «Einzig die gute Zusammenarbeit und die Bereitschaft, die Dienstplanberatung des VSAO zu nutzen, wurden gewürdigt.»
  • Luks
  • vsao
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Assistenzärzte: Berufsverband schlägt Alarm und will Lösungen diskutieren

Die Arbeitsbedingungen für junge Ärztinnen und Ärzte sind schlecht. Für den Vsao ist keine Verbesserung in Sicht. Nun lädt er die wichtigsten Akteure an einen Runden Tisch.

image

Horrender Lohn im Luks-Verwaltungsrat gibt zu reden

Der VR-Präsident des Luzerner Kantonsspitals hat in den letzten Jahren satte Lohnerhöhungen erhalten. 2021 soll die Luzerner Regierung damit die eigenen Vorgaben gesprengt haben.

image

Weiterbildung ist Arbeitszeit

Assistenzärztinnen und -ärzte müssen sich auch in Kursen weiterbilden. Demzufolge gilt das laut Seco als Arbeitszeit.

image

Das sind die neuen Chefärzte Kardiologie in Luzern

Der Verwaltungsrat des Luzerner Kantonsspitals hat Florim Cuculi und Stefan Toggweiler zu Chefärzten der Kardiologie am Herzzentrum ernannt.

image

Das ist die neue Spitaldirektorin des Spitalverbands Limmattal

Ute Buschmann Truffer wechselt vom Spital Wolhusen zum Spital Limmattal. Dort übernimmt sie die Direktion von Thomas Brack.

image

Arbeitsbedingungen für Ärzte im Tessin werden verbessert

Per 2025 wird die Wochenarbeitszeit für die Assistenz- und Oberärzteschaft in den öffentlichen Spitälern im Kanton Tessin reduziert.

Vom gleichen Autor

image

Physiotherapie: Die Stolpersteine im Tarifstreit

Wie weiter im Tarifstreit in der Physiobranche? Die Frage ist: Welcher Streit – jener über die Tarifstruktur oder jener über den Preis?

image

So funktioniert die Sterbehilfe in Europa

In mehreren Ländern Europas ist die Sterbehilfe entkriminalisiert worden. Ein Überblick.

image

«Genau: Das Kostenwachstum ist kein Problem»

Für FMH-Präsidentin Yvonne Gilli ist klar: Es braucht Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen. Aber es braucht keine Kostenbremse-Initiative.