- Die Sero-Selbstmanagement-App für Suizidprävention, Luzerner Psychiatrie: Erster Platz in der Kategorie «Digitale Innovation».
Die Luzerner Psychiatrie AG entwickelte
diese App gemeinsam mit Gesundheitsförderung Schweiz – sowie in Zusammenarbeit mit suizidalen Patientinnen und Patienten, ihren Angehörigen und Fachpersonen.
Die App kann Betroffene und ihre Bezugspersonen vor, während und nach suizidalen Krisen unterstützen: Sie fördert ihr Selbstmanagement, etwa durch ein visuelles Instrument zur Selbsteinschätzung der Suizidalität, Bewältigungsstrategien, Notfallkontakte sowie einen Sicherheitsplan. «Diese erste Suizidpräventions-App für den deutschsprachigen Raum kann das Gesundheitssystem wesentlich entlasten», teilen FMH respektive SAQM mit.
- Früherkennung dank Multiple-Sklerose-Cockpit, Inselspital Bern: Erster Platz in der Kategorie «Patientensicherheit».
Ab 2018 wurde am Inselspital Bern das Multiple-Sklerose-Cockpit lanciert. Ziel ist es, die Therapiesicherheit der rund 2000 betreuten MS-Patienten zu überwachen. Dafür werden grosse Datenmengen aus verschiedenen getrennten Quellsystemen kombiniert. Wichtige Befunde aus dem Labor werden im MS-Cockpit tagesaktuell in Kombination mit epidemiologischen Parametern und Angaben zu Therapien aufbereitet – so dass sich Patienten mit sicherheitsrelevanten Ereignissen rasch erkennen und behandeln lassen. Ebenso können Effekte auf Kohortenebene festgestellt werden.
- Projekt «Qualität durch Reflexion», Stadtspital Zürich Waid: Erster Platz in der Kategorie «Sonderpreis der Jury».
Die Klinik Innere Medizin am Waidspital in Zürich hat zwei Reflexionsgefässe etabliert. Beim Projekt «Qualität durch Reflexion» trifft sich die Kaderärzteschaft und denkt geführt über ihre Arbeit nach: Es werden Patientensituationen analysiert und die Teamkultur sowie die Beziehung zu den Patienten besprochen. Im Oberärzte-Coaching trifft man sich regelmässig unter der Leitung eines Coaches und tauscht sich im vertraulichen Setting über eigene Themen aus.
«Beide Reflexionsgefässe tragen zu einer konstruktiven Klinikkultur und einer hochstehenden Patientenversorgung bei», erklärt die Jury die Wahl. Die Rückmeldungen von Patientinnen und Patienten wiesen seit Beginn des Projekts «Qualität durch Reflexion» steigende Werte auf.
Auch die Kaderärzte geben den neuen Reflexionsgefässen gute Noten – etwa der Betreuungsqualität und der persönlichen Sicherheit in herausfordernden Situationen.
Die Qualitätsorganisation der FMH würdigt mit der «Innovation Qualité» Projekte, welche die Gesundheitsversorgung der Schweiz voranbringen. 56 Vorschläge aus der ganzen Schweiz hatten sich für die vierte Ausgabe beworben.
Der Qualitätspreis ist in den Kategorien «Digitale Innovation» und «Patientensicherheit» mit je 15’000 Franken dotiert, für den «Sonderpreis der Jury» werden 10’000 Franken vergeben.