Notfall: Auch Regio 144 setzt Präklinische Fachspezialisten ein

Mit dem neuen Modell sollen nicht nur Ressourcen gespart werden: Auch das Berufsbild des Rettungssanitäters könnte damit attraktiver werden.

, 13. August 2024 um 12:24
image
Präklinischer Fachspezialist mit Einsatzwagen  |  Bild: Regio 144
Wer im Versorgungsraum des Rettungsdienstes von Regio 144 die Notfallnummer wählt, bekommt vielleicht einen neuen Beruf zu Besuch – einen PFS. Die Abkürzung steht für «Präklinische Fachspezialisten».
Denn wenn sich am Telefon abzeichnet, dass eine Hospitalisation kaum nötig sein wird, schickt die Organisation nun ein PFS-Fahrzeug statt dem Rettungswagen.
Präklinische Fachspezialisten sind Rettungssanitäterinnen und -sanitäter mit langer Erfahrung, zusätzlicher Ausbildung und erweiterten medizinischen Therapiemöglichkeiten gleich vor Ort.

Unnötige Spitaleintritte verhindern

Die Idee: Der Rettungsdienst soll seltener ein ganzes Zweier-Team im Rettungswagen aussenden; dies wiederum soll Kosten senken und das Personal entlasten.
Im März starteten bereits die Rettungsdienste der Stadt Zürich das neue Notfall-Versorgungskonzept. «Schutz & Rettung Zürich» hatte gemeinsam mit Regio 144 sowie den Rettungsdiensten des Spitals Bülach bei der kantonalen Gesundheitsdirektion solch ein PFS-Pilotprojekt beantragt.
«Wir sind überzeugt, dass wir damit einen sinnvollen Beitrag an die integrierte Versorgung leisten, Ressourcen (Personal, Fahrzeuge, Kosten) sparen, unnötige Spitaleintritte verhindern und das Berufsbild des Rettungssanitäters attraktiv erweitern», schreibt Regio 144 zum Start in seiner Region, dem Zürcher Oberland und Linthgebiet.
Die Präklinischen Fachspezialisten werden in allen Zürcher Versorgungsgemeinden von Regio 144 eingesetzt – zuerst tagsüber von Montag bis Freitag, später dann 7 x 24 Stunden.
  • Rettungsdienste
  • Notfall
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Notfalldienst plus Medgate: Der Kanton Aargau ist zufrieden

Ein telemedizinischer ärztlicher Notfalldienst könnte letztlich eine höhere Versorgungsqualität bieten als ein klassischer Pikett-Dienst.

image

Bagatellen im Notfall: Helsana korrigiert das beliebte Bild

Der Anteil der unnötigen Konsultationen in Spitalnotfällen sinkt stetig. Das wirft auch ein neues Licht auf die Strafgebühren-Debatte.

image

Kanton Zürich entzieht Patiententransport-Firma die Bewilligung

Der Transportsanitäts-Dienst Mopi.ch darf nicht mehr Verlegungsfahrten für Zürcher Spitäler durchführen. Das Unternehmen widerspricht entschlossen.

image

Notfall-Gebühr: Wieso nur 50 Franken, wenn es auch 100 Franken sein könnten?

SVP-Nationalrat Andreas Glarner plant eine Motion, die alle Besucher eines Spitalnotfalls zur Kasse bitten will.

image

Schneller Rettungsdienst im Limmattal

Der Rettungsdienst Limmattal braucht durchschnittlich acht Minuten, bis er am Ziel ist.

image

Lebenden für tot erklärt: Dem Notarzt droht Strafe

Ein deutscher Notarzt hat einen Mann zu schnell für tot erklärt. Weil dieser zu diesem Zeitpunkt noch lebte, droht dem Arzt eine Strafe.

Vom gleichen Autor

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

US-Software für das USZ? Debatte um eine Beschaffung

Vor dem Entscheid über ein neues Klinikinformationssystem beim Universitätsspital Zürich schalten sich Parlamentarier ein – aus allen Richtungen und mit einem klaren Wink.

image

Service-Personal zu Pflege-Personal

Die Helios-Kliniken in Deutschland haben eine neue Idee gegen den Fachkräftemangel: Sie entlassen externe Service-Angestellte. Und bieten ihnen dann eine Pflege-Ausbildung an.