Basel: Spitalfusion auf der Kippe

Politpoker in Basel: Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger stellt Baselland eine zentrale Forderung.

, 30. Juni 2015 um 07:19
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Mehr Effizienz, tiefere Kosten, günstigere Prämien: Von dem am Montag beschlossenen Zusammenschluss zwischen dem Universitätsspital Basel und dem Kantonsspital Baselland erhofften sich alle Beteiligten viel. An der Medienkonferenz in Münchenstein demonstrierten der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) und sein Baselbieter Pendant Thomas Weber (SVP) Einigkeit. Doch hinter verschlossenen Türen knirschte es bereits.
Die beiden verloren kein Wort über eine zentrale Meinungsverschiedenheit. Die baselstädtische Regierung hatte dem Kanton Baselland eine Bedingung gestellt. Sollte die Baselbieter Regierung im Rahmen ihrer Sparbemühungen die gemeinsame Trägerschaft der Universität kündigen, steigt Basel-Stadt wieder aus der Spitalkooperation aus. Dies meldet das SRF-Regionaljournal Basel Baselland
An der gemeinsamen Sitzung der beiden Basler Regierungen in der vergangenen Woche kam es in dieser Sache nämlich zu einem Konflikt. Dort kündigte die Baselbieter Regierung an, dass sie im Rahmen ihres Sparpakets auch bei der Universität stark sparen müsse und dass selbst die Kündigung des Universitätsvertrages möglich sei.
Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger betont indes die Wichtigkeit der Universität für die Spitalpolitik. Eine gemeinsame Trägerschaft der Universität sei eine wesentliche Grundlage der künftigen Spitalgruppe. Der Baselbieter Amtskollege Thomas Weber widersprach dem nicht.  
Im politischen Baselbiet herrscht nun Konsternation. Mit ihrem Vorgehen stösst die Regierung in der Stadt die bürgerlichen Parteien auf der Landschaft vor den Kopf. Verschiedene Statements, welche die Basler Zeitung (BaZ) bei zentralen Akteuren eingeholt hat, lassen bereits «auf ein Scheitern der historischen Kooperation im Gesundheitswesen schliessen». Der Basler Regierungssprecher Marco Greiner wollte in dieser Sache kein Dementi abgeben. 


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