Berufsverbot für Gesundheitsfachleute: «Nareg» weiss Bescheid

Das nationale Gesundheitsberuferegister «Nareg» schafft Transparenz. Ende 2017 sollen sämtliche Personen aufgeführt sein.

, 4. Oktober 2016 um 09:33
image
  • arbeitswelt
  • pflege
  • spital
image
Das Berufsregister «Nareg» gibt öffentlich Auskunft über Personen in Gesundheitsberufen
Seit Anfang 2015 ist das Nationale Gesundheitsberuferegister «Nareg» online abrufbar. Doch es befindet sich noch im Aufbau. Die Kantone speisen in diesem und im nächsten Jahr sukzessive ihre Daten ins Nareg ein.
Ab Ende 2017 sollen dann sämtliche Personen in Gesundheitsberufen aufgeführt sein. Das Register dient dem Schutz und der Information von Patienten, der Information von in- und ausländischen Stellen, der Qualitätssicherung sowie zu statistischen Zwecken.
Es wird vom Schweizerischen Roten Kreuz SRK im Auftrag der GDK geführt. Das Nareg enthält:
  • Name(n) und Vorname(n), Geschlecht, Nationalität, Registrierungsnummer
  • Beruf, Ausbildungs-Abschlusstyp, Land und Jahr, in welchem das Diplom erteilt wurde

Auskunft über Berufsverbot

Nareg enthält auch Bewilligungsdaten bzw. Daten zu den aufsichtsrechtlichen Massnahmen. Mit wenigen Klicks ist ersichtlich, ob eine Bewilligung beispielsweise «erteilt» oder «entzogen» ist. 
Das Register ist öffentlich, die Daten sind also für alle zugänglich. Strafen im Sinne des Strafrechts werden hingegen nicht im Nareg erfasst. 
Weil das Register aber noch im Aufbau ist, sei eine abschliessende Beurteilung schwierig. «Was das Register wirklich bringt, werden wir erst sagen können, wenn alle Daten erfasst sind», sagt Patientenschützerin Erika Ziltener zu SRF.
Das Nationale Register für Gesundheitsfachpersonen Nareg ist ein personenbasiertes, nationales Register – analog dem Medizinalberuferegister «MedReg»
Erfasst werden vor allem Gesundheitsfachpersonen in nicht-universitären Gesundheitsberufen:
  • Osteopathin und Osteopath mit interkantonalem Diplom GDK
  • Dipl. Logopäde/-pädin (EDK)
  • Bachelor of Science FH in Ernährung und Diätetik
  • Bachelor/Master of Science FH in Ergotherapie
  • Bachelor of Science FH in Hebamme
  • Bachelor/Master of Science FH in Physiotherapie
  • Bachelor/Master of Science FH in Pflege /Master of Science in Nursing
  • Bachelor of Science FH in Optometrie
  • Augenoptikerin und Augenoptiker HFP
  • Naturheilpraktikerin und Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom
  • Aktivierungsfachfrau und Aktivierungsfachmann HF
  • Biomedizinische Analytikerin und biomedizinischer Analytiker HF
  • Dentalhygienikerin und Deantalhygieniker HF
  • Drogistin und Drogist HF
  • Fachfrau und Fachmann für medizinisch-technische Radiologie HF/ Bachelor of Science HES-SO en technique en radiologie médicale
  • Fachfrau und Fachmann Operationstechnik HF
  • Orthoptistin und Orthoptist HF
  • Pflegefachfrau und –fachmann HF
  • Podologin und Podologe HF
  • Rettungssanitäterin und Rettungssanitäter HF
  • Augenoptikerin und Augenoptiker EFZ mit kantonaler Berufsausübungsbewilligung
  • Podologin und Podologe EFZ mit kantonaler Berufsausübungsbewilligung
  • Medizinische Masseurin und medizinischer Masseur mit eidg. Fachausweis
Siehe auch:


Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Studie: Weniger Narkosegas, mehr Umweltschutz

Das Institut für Anästhesiologie des USZ verwendet weniger Narkosegas, dafür mehr intravenöse Narkosemittel - und konnte damit die Emissionen um 81 Prozent senken.

image

Private Spitex-Firmen werden skeptisch beäugt

Es werden immer mehr private Spitex-Firmen gegründet. Weil sie neu auch Angehörige anstellen können. Der Verband betont: Das ist ein seriöses Geschäft.

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.