So betreiben Sie eine umweltfreundliche Arztpraxis

In einer Praxis tätige Ärzte können mit einfachen Mitteln dazu beitragen, die CO2-Bilanz des Gesundheitssystems zu verbessern. Zu diesem Schluss kommt eine Studie – und liefert gleich Tipps.

, 16. Mai 2022 um 09:00
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Nebst Digitalisierung ist Nachhaltigkeit eines der Megathemen, das auch dem Gesundheitswesen nicht fern bleibt. Immer mehr Spitäler schaffen derzeit Abteilungen für das «Green Hospital». Dem Klima zuliebe, weil auch das Gesundheitssystem viel Treib­hausgas-Emissionen verursacht. 
Der meiste Anteil ist dem Spitalwesen zuzuschreiben und 20 Prozent stammen aus dem ambulanten Bereich. Obwohl Allgemeinpraxen einen geringen Treibhausgas-Anteil aufweisen, gibt es auch dort mehr und mehr Bestrebungen, die CO2-­Bilanz von Arztpraxen zu senken. 

Bessr auf das Auto verzichten

Auch hier gibt es offenbar viel Optimierungspotential: Laut einer aktuellen Studie sind die Umweltauswirkungen von Hausarztpraxen zu 75 bis 80 Prozent auf Transport und Infrastruktur zurückzuführen – also von nicht-medizinischen ­Aktivitäten. Dies berichtet die «Schweizerische Ärztezeitung» in ihrer aktuellen Ausgabe. 
Das Hauptproblem: Die Mehrheit des Personals und der Patienten sei mit dem Auto unterwegs. Hier gäbe es andere Möglichkeiten, heisst es. Und der zweitgrösste  Posten sei die durchschnittliche Fläche und der Leerstand der Praxis-Räumlichkeiten, die geheizt werden müssten.
Ganz so vernachlässigbar seien die praxisinternen Aktivitäten aber nicht, steht weiter zu lesen. Auch Verbrauchsmaterialien wie Kompressen, plastifizierte Bettschutzein­lagen, Handschuhe und Masken seien für CO2-Emissionen verantwortlich. Auch hier gäbe es einfache und wirksame Massnahmen.

Tipps für eine «grüne Arztpraxis»

Die Studie hat demnach auch gleich Empfehlungen für eine umweltfreundliche Praxis erarbeitet. Hier sind die effektivsten und am einfachsten umsetzbaren Massnahmen, um die CO2-Bilanz in einer Arztpraxis zu senken :
  • Flächennutzung optimieren und nicht mehr als 60 Quadratmeter pro Ärztin resp. Arzt nutzen
  • Mitarbeitende und Patientinnen und Patienten dazu bewegen, auf das Auto zu verzichten, um in die Praxis zu kommen
  • Möglichst vermeiden, den Kurierdienst für nicht dringende Analysen anzufordern
  • Wattefreie Kompressen verwenden (z.B. aus Zellulose)
  • Heizung um ein Grad herunterdrehen
  • Heisses Wasser an einigen Wasserhähnen abdrehen
  • Lebensdauer von Computern verdoppeln
  • Überverpacktes Pflegematerial vermeiden
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