Wir hatten hier ja eben
ein neues Projekt vorgestellt:
Pager. Das Online-Ärztenetzwerk startete jetzt in New York mit 20 Millionen Dollar Anfangskapital und funktioniert im Stile des Taxidienstes Uber: Man lädt sich die App von Pager herunter, und dann verspricht das Unternehmen, dass man im Krankheitsfall innerhalb von zwei Stunden von einem Arzt besucht wird. Der Einstiegspreis liegt bei (fast verdächtig tiefen) 50 Dollar, danach kostet jeder Besuch 200 Dollar.
«Personal healthcare, anywhere», lautet das Motto. Dass sich hier etwas anbahnt, das weitere Kreise zieht – dafür spricht das nächste Beispiel:
Heal. «Das ginge doch besser»
Die Konkurrenzfirma wurde an der anderen US-Küste gestartet, in Los Angeles und San Francisco. Sie setzt ganz gleich auf das Prinzip Hausbesuch, vermittelt durch eine App. Und sie hat notabene ebenfalls geldschwere Investoren im Rücken, so den Chef des Telecom-Riesen Qualcomm, diverse Fonds oder auch Soulstar Lionel Richie.
Heal wurde gegründet von der Ärztin Renée Dua – nach einer eigenen bemühenden Erfahrung in einer nächtlichen Notfallstation: 8 Stunden Wartezeit, gefolgt von einer oberflächlichen medizinischen Betreuung. Ein Notdienst, so befand die Nierenfachärztin, müsste doch effizenter und rascher zu organisieren sein.
Datenschutz? Infektionen? Also Hausbesuche!
Und so entwickelte sie den Hausarzt-Besuchsdienst. Im Interview mit dem landesweiten Radioprogramm
«Marketplace» brachte Dua dabei ein interessantes Argument vor: Zwei Themen spielen heute eine wichtige – einschränkende – Rolle in der alltäglichen Medizin. Nämlich ersten der Datenschutz und ganz allgemein die Diskretion. Und zweitens die Infektions-Problematik.
Beide Punkte aber sprechen dafür, dass der Hausbesuch wieder zum gängigen Begegnungsmodell zwischen Patienten und Medizinern werden müsste.
Die Patienten erhalten bei Heal eine App und das Versprechen, dass nach einem Aufruf innert 60 Minuten ein Arzt vor der Türe steht. Dabei ist der Preis immer gleich: 99 Dollar. Im Gegensatz zu Pager stellt Heal die Ärzte auch ein. Und diese rücken aus mit einer Tasche voller tragbarer High-Tech-Geräte – auch dies ein Teil der Idee, mit der eine mobile Grundversorgung garantiert werden soll.
Voll konzentrieren auf die Patienten
Bislang beschäftigt das Projekt vor allem junge Ärzte, die sich als Grundversorger bewähren wollen, doch das ganze Drum und Dran beim Einstieg ins Praxisgeschäft vermeiden wollen. «Unsere Ärzte können sich voll konzentrieren auf die Patienten», sagt Dua.
Auch Heal will sich demnächst über weitere Städte ausbreiten. Hier bestätigt es sich offenbar: Die App-Idee der Uber-Mediziner hilft wohl kaum jenen Regionen, in denen der Ärztemangel akut und akuter wird. Denn es ist offensichtlich, dass solch eine Idee nur in Ballungszentren funktionieren kann, wo sowohl viele Ärzte als auch viele Patienten auf relativ engem und gut erschlossenem Raum leben.
Renée Dua erklärt die Idee hinter Heal:
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