Hausärztin zahlte ihren Angestellten keine Löhne mehr

Finanzielle Probleme in Schweizer Arztpraxen sind zwar selten. Trotzdem kommt es vor, wie dieses Beispiel aus Luzern zeigt. Eine ehemalige Mitarbeiterin möchte nun künftige Praxisassistentinnen schützen.

, 6. August 2019 um 04:00
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Mehrere ehemalige Angestellte einer Hausarztpraxis in der Stadt Luzern warten auf ihren Lohn, teils seit Jahren, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Trotz schriftlicher Abmachung, die offenen Lohnzahlungen bis Ende Juni zu begleichen, wartet eine Praxisassistentin immer noch auf ihre Bezahlung in der Höhe von mehreren tausend Franken.
Die Luzerner Ärztin sei offenbar tief verschuldet und habe bereits im letzten Oktober eine Nachlassstundung erwirkt, was mit einem Betreibungsverbot einhergehe. Aktuell läuft dem Sachverwalter zufolge die Stundung und man befinde sich in Verhandlungen mit den Gläubigern.

Auch Krankenversicherer warten auf Geld

Diskutiert wird laut einer ehemaligen Angestellten ein Schuldenerlass von 80 Prozent. Sie wartet seit 2016 auf 5'000 Franken. Unter den zahlreichen Parteien, die auf Geld der Luzerner Ärztin warten, befinden sich nebst ehemaligen Mitarbeiterinnen auch eine Kranken- und eine Ausgleichskasse, wie die LZ weiter berichtet.
Die wirtschaftliche schwierige Lage der Hausärztin sei offensichtlich gewesen, sagen die Betroffenen: Insbesondere seien die Patientenzahlen in der Praxis zurückgegangen. Bereits während der Anstellung sollen die Angestellten ihren Lohn nur noch in Portionen erhalten haben. Die Alternative zum Nachlassvertrag wäre ein Konkurs; in diesem Fall erhielten die Gläubiger aber weniger oder gar kein Geld.

Nicht einfach jede Stelle antreten

Die betroffene Ärztin aus der Zentralschweiz streitet die Vorwürfe gegenüber der Zeitung allerdings vehement ab, bestätigt hingegen die Nachlassstundung. Weshalb die Medizinerin diese erwirkt habe, sage sie aber nicht – Zahlungsschwierigkeiten habe sie keine.
Die Hausärztin habe zwei Seiten, sagt eine betroffene Praxisassistentin gegenüber der LZ. «Indem wir publik machen, was meinen Vorgängerinnen und mir widerfahren ist, möchte ich künftige Praxisassistentinnen schützen.» Es sei der ehemaligen Mitarbeiterin zudem ein Anliegen, angehende Arbeitnehmerinnen dafür zu sensibilisieren, nicht einfach gutgläubig jede Stelle anzutreten.

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