Neue Analysemethode für Tumore

Basler Forschende haben eine digitale Diagnosemethode entwickelt, welche im Bereich von Autoimmunerkrankungen und der Onkologie für Verbesserungen sorgt.

, 6. Februar 2019 um 08:13
image
Es sind meist Schreckensbefunde: Tumor- oder Autoimmunerkrankungen. Doch so ungern man solche Krankheiten entdeckt, so wichtig ist, dass man das frühzeitig tut. Einer der Methoden: Die Analyse des Blut. Sowohl Tumore wie Autoimmunerkrankungen verursachen häufig ein Ungleichgewicht der Immunzellentypen im Blut.
Forscher der Universität und dem Universitätsspital Basel haben in Zusammenarbeit mit der Universitäten Singapur und Liverpool eine digitale Analysemethode entwickelt,  welche die Diagnostik vereinfacht.
Nur noch ein Schritt notwendig
Anstatt wie bisher 29 Untertypen voneinander zu trennen, um dann ihre jeweiligen Verhältnisse bestimmen zu können, sei dies nun in einem Schritt möglich, schreiben die Forscher in einer Medienmitteilung. Bei der neuen Untersuchungsmethode wird die Verteilung der weissen Blutzelltypen mathematisch anhand genetischer Informationen aus Blutproben festgestellt. Dies gemäss den Forschern mittels Dekonvolution, wie sie etwa auch beim computergestützten Schärfen von Bildern verwendet wird.
Dadurch können Störung des immunologischen Gleichgewichts künftig durch digitale Analysen festgestellt werden. Die Methode wurde in der Fachzeitschrift «Cell Reports» publizierte. Die neuen Erkenntnisse würden insbesondere im diagnostischen Bereich sehr hilfreich sein werden, sind die Forscher überzeugt. 
Auch könne sie dazu beitragen, das Tumormilieu besser zu verstehen. Dieses besteht neben Immunzellen, auch aus Gefässzellen, Gewebezellen und bösartigen Zellen. «Wir wissen heute, dass dieses Verhältnis wichtig ist, um herauszufinden, ob Patientinnen und Patienten auf die moderne Immuntherapie ansprechen oder nicht», wird Onkologe Alfred Zippelius zitiert. Das neue Verfahren könne als möglicher Biomarker eingesetzt werden. «Es muss aber im Bereich der Krebsimmuntherapie noch weiterentwickelt werden.»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

SAMW: Diese KSBL-Ärztin ist ein Vorbild

Magdalena Filipowicz Sinnreich gewinnt den diesjährigen Stern-Gattiker-Preis.

image

Ostschweizer Kispi und HSG: Gemeinsames Diabetes-Forschungsprojekt

Untersucht wird, wie sich Blutzuckerschwankungen auf die Nervengesundheit bei Kindern mit Diabetes Typ 1 auswirken - und welche Rolle Lebensstilfaktoren spielen.

image

Das «Time Magazine» ehrt noch einen Schweizer

Fidel Strub verlor seine rechte Gesichtshälfte an die Tropenkrankheit Noma. Seit Jahren kämpft er für deren Erforschung.

image

Insel-Chirurg mit dem Håkan Ahlman Award ausgezeichnet

Cédric Nesti wurde von der Europäischen Gesellschaft für Neuroendokrine Tumoren für eine Publikation über die Gefährlichkeit von Lymphknotenmetastasen.

image

«Gewalt findet oft unter dem Radar statt»

Eine Umfrage von Medinside zeigt: Verbale und körperliche Gewalt in Spitälern nimmt weiter zu. Zahlen werden jedoch kaum erfasst.

image

Precision Oncology: Neue Zusammenarbeit von Roche und USZ

Es geht um die gemeinsame Nutzung von Daten respektive deren Einsatz im klinischen Alltag.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.