Private Zusatzversicherungen für Kinder boomen

Immer mehr Eltern wünschen sich mehr Komfort für ihre Kinder. Die Anzahl der privatversicherten Patienten hat sich am Kinderspital Basel (UKBB) fast vervierfacht.

, 9. Mai 2019 um 04:00
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Ein Blick in die Geschäftsberichte des Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) zeigt: Zwischen 2011 und 2018 hat der Anteil der zusatzversicherten Patienten am UKBB von knapp 4 Prozent auf über 15 Prozent zugenommen.
Insbesondere der Anteil der privatversicherten Kinder und Jugendliche hat sich in den letzten drei Jahren fast verdreifacht. Die Anzahl der Austritte schwanken seit dem Jahr 2011 um die 6'400 Fälle.
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Quelle: Darstellung Medinside (Zahlen Geschäftsberichte Universitäts-Kinderspital Basel)

Einzelzimmer, Multimedia, Chefarzt-Betreuung

«Die Zunahme erklären wir uns vor allem dadurch, dass die Versicherungen Modelle anbieten, in denen Kinder und Jugendliche kostengünstig halbprivat oder privat versichert werden können», wie das Kinderspital auf Anfrage mitteilt.   
Zusatzversicherte Patienten erhalten mehr Komfort: Terminwünsche bei geplanten Eintritten, grösseres Menüangebot, Multimedia, kostenlose Parkplätze, Einzelzimmer für Privatpatienten oder die Betreuung durch den Chefarzt.

«Sachgerechte Tarife erstrebenswerter» 

Weil vor allem auch die Kinderspitäler mit den tieferen ambulanten Tarifen von Bundesrat Alain Berset zu kämpfen haben, ist ein höherer Anteil an zusatzversicherten Patienten aus ökonomischer Sicht für das UKBB wünschenswert. Im ambulanten Bereich entsteht die grösste Unterdeckung der Kosten. 
Hier bieten die Zusatzversicherungen laut dem Kinderspital aber wenig an. «So wünschenswert eine Steigerung des Anteils an zusatzversicherten Patienten auch wäre, für das UKBB wäre es erstrebenswerter, dass die ambulanten Behandlungen durch sachgerechte Tarife einen höheren Kostendeckungsgrad erreichen würden.»

In Zürich ist jeder fünfte Patient zusatzversichert

Auch beim Kinderspital Zürich ist die Zahl der Zusatzversicherten in den letzten Jahren gestiegen. Dort hat sich die Zahl innert acht Jahren fast verdoppelt. Die Zahl der Zusatzversicherten lag beim Zürcher Kispi im Jahr 2001 bereits bei knapp 11 Prozent. Insgesamt sind die Austritte von 6'843 auf 8'348 angestiegen, was einem Wachstum von 20 Prozent entspricht. 
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Quelle: Darstellung Medinside (Zahlen Geschäftsberichte Kinderspital Zürich)

Zehn Prozent in St. Gallen

Das dritte grosse Kinderspital, das Ostschweizer Kinderspital, weist die Zahlen für privat und halbprivat Versicherte in den Geschäftsberichten nicht einzeln aus. Am Kispi St. Gallen beträgt der Anteil der zusatzversicherten Kinder rund 10 Prozent. Im Jahr 2012 betrug diese Zahl noch sechs Prozent.
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