Sorge Nummer Eins: Die Gesundheitskosten

Nicht etwa die Sorgen um das Klima beschäftigen die Schweizer am meisten, sondern die Angst, dass die Kosten für die Gesundheit weiter steigen.

, 29. Mai 2019 um 13:05
image
  • versicherer
  • politik
Schweizerinnen und Schweizer machen sich weit mehr Sorgen darum, wie sie ihre Krankenkassen- und Arztkosten bezahlen sollen, als ums Klima oder um die Zuwanderung. Das zeigt eine Wahlumfrage der «Tamedia». 67 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich wegen der Gesundheitskosten sorgen würden.

Kaum Kummer wegen Mieten

Klimawandel (47 Prozent) und Zuwanderung (41 Prozent) kommen bei den fast 20 000 Umfrage-Teilnehmer erst an vierter und fünfter Stelle. Am wenigsten (23 Prozent) Kummer bereiten der Bevölkerung die Miet- und Immobilienpreise. Brennendere Themen sind offenbar die Altersvorsorge (61 Prozent) und das Verhältnis zur EU (48 Prozent).

Gesundheit ist kaum ein Partei-Thema

Dass die Gesundheitskosten an vorderster Stelle stehen, wundert den Politikwissenschaftler Fabio Wasserfallen gemäss seinen Aussagen in der «Berner Zeitung» nicht. Gesundheit sei ein parteiübergreifendes Thema – im Gegensatz zum Klimawandel, der vor allem für die grünen Parteien und deren Wähler wichtig sei, und auch im Gegensatz zur Zuwanderung, welche vor allem mit der SVP in Verbindung gebracht werde.
Die einzelnen Parteien haben offenbar auch Mühe damit, die Gesundheitskosten als Wahlkampfthema aufzugreifen. Gerade deshalb, weil das Thema nicht im grossen Stil von den Parteien bearbeitet wird, gehört es wohl zur Hauptsorge der Schweizerinnen und Schweizer.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Gemeinden stellen sich hinters Spital Zofingen

Sie sehen das Spital als unverzichtbar für die regionale Versorgung und bekräftigen ihre Unterstützung.

image

«Es fehlt der Wille, veraltete Leistungen konsequent zu streichen»

Ist der Leistungskatalog der Krankenkassen zu locker? Der Nationalrat findet nicht. Er lehnte eine Motion gegen unwirksame Behandlungen ab.

image

Efas verteuert Prämien – und das weckt Widerstand

Mit dem neuen Finanzierungsmodell dürften die Krankenkassenprämien in 16 Kantonen steigen.

image

Baselland: Volk stimmt klar für Ärztestopp

Fast zwei Drittel der Stimmberechtigten befürworten eine Obergrenze für gewisse (Spezial-)Arztdisziplinen.

image

Teure Vitamintests: Wissenschafter spricht von «Schmarren»

Vitamintests und -spritzen belasten die obligatorische Grundversicherung, obwohl ihre Wirksamkeit kaum belegt ist.

image

Weiterer Zusammenschluss bei den Krankenkassen

Auch alle RVK-Mitglieder verbinden sich mit dem neuen Verband der Krankenversicherer. Dessen Sitz kommt nach Bern.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.