Spital mit gefährlichem Virus attackiert

Das Spital Wetzikon geriet ins Visier von Cyberkriminellen.

, 20. Dezember 2019 um 07:25
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Es ist eine Bedrohung, die es so erst seit der Digitalisierung gibt. Und je weiter die Digitalisierung voranschreitet, desto verwundbarer sind die Opfer. Und gerade in Spitaleinrichtungen wäre der Schaden unter Umständen enorm. Es geht um Angriffe mit Schadsoftware: Spitäler sind als Teil der überlebenswichtigen Infrastruktur potentielle Ziele von Hackerangriffen. So legte ein Cyberangriff vor rund zwei Jahren englische Spitäler lahm. Das GZO Spital Wetzikon hat seine Software deshalb von externen Spezialisten prüfen und verbessern lassen, wie Medinside berichtet hat.
Das hat sich gelohnt: Vor kurzem wurde das Spital Opfer eines Angriffs, wie das Newsportal «Watson» berichtet. Es sei probiert worden, die Malware Emotet ins Spital Wetzikon zu schleussen. Diese Schadsoftware sei eine der gefährlichsten im Moment, sagen Experten.  Gemäss Berichten hat die Malware in Einzelfällen auch schon zu Ausfällen von kompletten IT-Infrastruktur geführt. Das kann enorm teuer - und speziell in Fall von Spitälern - auch lebensgefährlich werden.

Vorsichtsmassnahmen zeigten Wirkung

Im Spital Wetzikon ging der Angriff glimpflich aus. Der IT-Sicherheitsspezialist des Spitals sagt gegenüber von «Watson»: «Glücklicherweise konnte eine Verschlüsselung dank Überwachung der Netze und sofortiger Intervention verhindert werden. Das Taskforce-Team konnte den Angriff soweit unter Kontrolle bekommen, dass mittels Sofortmassnahmen die Aktivitäten erkannt, verstanden/klassifiziert und bekämpft werden konnten.»
Grösseren Ausfälle der zentralen Systeme seien nicht entstanden. Dennoch: Es seien «einzelne Benutzer oder Systeme» kurzfristig «isoliert und bereinigt» worden. Deshalb seien teilweise kurze Unterbrüche oder Änderungen notwendig geworden. Auch sei in der IT zusätzlicher Arbeitsaufwand entstanden. 
Unter dem Strich zeigt sich: Die Vorarbeit das Spitals hat sich gelohnt. Ein grösserer Schaden konnte abgewendet werden.
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