Überraschende Zustimmung für höhere Löhne in der Pflege

Die Höhereinstufung der Pflegenden im Lohnsystem findet im Kanton Zürich eine breite Mehrheit.

, 9. Februar 2021 um 09:24
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Das Zürcher Kantonsparlament hat am Montag ein Vorstoss für höhere Löhne in den Pflegeberufen überwiesen. Darin wird verlangt, dass der Regierungsrat eine «Höhereinstufung der Pflegenden im kantonalen Lohnsystem» beantragt. In einem Jahr soll der Kantonsrat entscheiden, ob die Kommission aktiv werde und die Löhne anheben soll.
Für Jeanette Büsser, von ihr stammt das Postulat, stimmen die Einstufungen nicht mehr mit der Realität überein, da sie der physischen und psychischen Belastung zu wenig Rechnung tragen.
Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» zeigt sich Jeanette Büsser überrascht, dass ihr als dringlich erklärtes Postulat nicht auf bürgerlichen Widerstand gestossen sei. 

Mehr Pflegepersonal, bessere Arbeitsbedingungen

Büsser kritisiert grundsätzlich das Verhältnis zwischen den Arbeitsbedingungen und den Einstufungen in den Lohnmodellen. Für die Politikerin der Grünen Partei ist die Lohneinstufung eine der möglichen Massnahmen, um die Attraktivität des Pflegeberufes zu steigern. 
Ihr Argument: «Werden sich mehr Menschen für eine Pflegeausbildung entscheiden, werden sich gleichzeitig dazu die Arbeitsbedingungen verbessern.»

SVP ist einer Überprüfung gegenüber offen 

Auf Anfrage des «Tages-Anzeiger» betont SVP-Fraktionschef Martin Hübscher, die Zürcher SVP sei einer Überprüfung der Löhne gegenüber offen. Die SVP wolle aber die Konsequenzen sehen, die eine Lohnerhöhung fürs Pflegepersonal auf die Entschädigungen in anderen Berufen hätte. 
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