Zum Miterleben: So stirbt man bei Dignitas

Ein Virtual-Reality-Film simuliert den Vorgang und die Zwangslage bei der Sterbehilfe.

, 30. März 2017 um 09:00
image
  • sterbehilfe
  • praxis
  • dignitas
«Haben Sie letzte Worte?», fragt die eine Frau, das Wasserglas in der Hand. Die Frau daneben sagt unter Tränen: «Ich sehe dich auf der anderen Seite». Dich, das ist man selber. Man hört sich atmen.
Die Szene lässt sich jetzt mit einer Virtual-Reality-Brille durchleben, als Angesprochener: «Sind Sie sicher, dass Sie das trinken möchten? Sie werden danach schlafen und sterben».

Sterbezimmer im Museum

Wie entscheiden Sie? Das «Interactive Docudrama» spielt in einem Sterbezimmer von Dignitas, irgendwo in der Schweiz. Es ist eine Kunstaktion, «Last Moments» ihr Name. Ein Kurzfilm, den die britische Künstlerin Avril Furness gemacht hat. «Death: Is it Your Right to Choose?», lautet eine Frage, die am Ende in den Raum gestellt wird.
Dignitas selber wird zwar namentlich genannt, hat mit der Sache aber direkt nichts zu tun. Gefilmt wurde in einem nach Zeugenangaben gefertigten Eins-zu-eins-Nachbau eines Dignitas-Sterbezimmers: Es war letztes Jahr für eine Ausstellung im Bristol Museum kopiert worden.
Eine Ahnung, wie das ist, bietet nun der Trailer:

Den ganzen Film können Sie demnächst hier nachverfolgen – beziehungsweise mit einer AI-Brille durchleiden.
«Last Moments» war letztes Jahr erstmals an der internationalen Sterbehilfe-Konferenz in Amsterdam gezeigt worden – offenbar mit recht deutlicher Wirkung. Hier die Reaktionen:

Dignitas betonte gegenüber dem «Blick», dass das Video ohne Bezug zum Verein enstanden sei: E«Der VR-Kurzfilm von Frau Furness ist Fiktion, mit ihrer künstlerischen Freiheit. Der Ablauf und das Handeln der Personen darin sind von ihr frei erfunden.» Aber er biete eine Möglichkeit, sich über «Wahlmöglichkeit am Lebensende» zu unterhalten.
Mehr / Quellen:


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Notfallpauschalen: Politiker machen Druck auf Versicherer

Im Ständerat fordert eine erste Motion höhere Tarife für Notfalleinsätze und Permanencen.

image

Zürich: Teil-Einigung im Tarifstreit, Taxpunktwert steigt um 2 Rappen

Die Ärztegesellschaft des Kantons Zürich einigte sich mit HSK und CSS auf einen Wert für die ambulant tätigen Mediziner.

image

Notfallpauschalen: Bundesrat kann nichts tun

Die Landesregierung sieht keine Möglichkeit, dass Bern kurzfristig eingreift. Allerdings wird sie im Tardoc-Verfahren speziell auf die Dringlichkeits-Entschädigungen achten.

image

Cyberattacke auf Praxisgruppe Vidymed

Die Waadtländer Gruppe kämpft mit den Folgen eines Cyberangriffs, der ihre IT-Systeme lahmlegte. Ein Krisenstab sucht allfällige Datenlecks.

image

Krise bei Permanencen und Praxen: Wird der Bundesrat aktiv?

Was bewirkt der Bundesgerichts-Eingriff bei den Notfall-Entschädigungen? Was kann die Politik tun? Dazu muss die Landesregierung am Montag Stellung nehmen.

image

Streik der Genfer Kinderärzte: Jurassische Kollegen könnten nachziehen

Die Kinderärzte des Jura drohen mit einem Ausstand. Offenbar fordern Krankenkassen nun auch von niedergelassenen Ärzten die Rückzahlung früherer Notfall-Entschädigungen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.