Psychiatrie-Neubau: Baumängel verursacht Millionenverzögerung

Die Eröffnung des Neubaus der Psychiatrie in Winterthur wird voraussichtlich erst im Jahr 2025 möglich sein.

, 25. Juli 2023 um 09:10
image
Ein Gutachten empfahl den kompletten Austausch der betroffenen Wände. | zvg
Der Neubau der Psychiatrie der Integrierten Psychiatrie Winterthur-Zürcher Unterland (IPW) in Winterthur soll wegen Pfusch am Bau massiv im Verzug sein. Falsch montierte Gipskartonplatten führten zu Mängeln beim Brand- und Schallschutz.
Der Innenausbau wurde nun für mehr als ein Jahr gestoppt, um die Mängel zu beheben, wie die Zeitung «Landbote» (Abo) am Dienstag berichtet. Ein Gutachten empfahl den kompletten Austausch der betroffenen Wände. Die Eröffnung des Neubaus verzögert sich deshalb um eineinhalb bis zwei Jahre auf frühestens Frühjahr 2025.

Kurzfristige Lösung für die Auslastung

Die Verzögerung hat zudem Auswirkungen auf die ohnehin schon hohe Bettenauslastung im stationären Bereich des IPW. Der 60-Millionen-Franken-Neubau sollte für Entlastung sorgen und Platz für 124 Patientinnen und Patienten bieten.
Glücklicherweise konnte das IPW gemäss Zeitung aber den Mietvertrag für die Klinik Hard in Embrach verlängern, um vorübergehend Betten zur Verfügung zu haben.

Verantwortliche Firma ist in Konkurs

Durch die Verzögerung entsteht dem Projekt auch ein erheblicher finanzieller Schaden. Die genaue Schadenshöhe des mutmasslichen Baupfuschs ist noch nicht bekannt, die Kosten belaufen sich jedoch auf mehrere Millionen Franken.
Die Gipser- und Trockenbauarbeiten wurden für 1,9 Millionen Franken an eine Firma aus dem Zürcher Unterland vergeben. Die verantwortliche Gipserfirma ist in Konkurs und befindet sich in Liquidation, so dass mit einem geringen Schadenersatz zu rechnen ist.
    Artikel teilen

    Loading

    Comment

    2 x pro Woche
    Abonnieren Sie unseren Newsletter.

    oder

    Mehr zum Thema

    image

    Pflegeinitiative: «Umsetzung würde Fachkräftemangel verschärfen»

    Der Vaka warnt vor dem administrativen Aufwand. Der Fachkräftemangel werde dadurch verschärft.

    image

    Das Spital Wetzikon sucht einen Chefarzt Innere Medizin

    Urs Eriksson verlässt das GZO nach 15 Jahren.

    image

    Unverändert hoch: 6 Prozent müssen nach Spitalaustritt wieder behandelt werden

    Auch 2022 mussten 6 Prozent der Patienten innerhalb von 30 Tagen nach ihrem Spitalaustritt ungeplant wieder einrücken. Dies zeigt die aktuelle Erhebung des ANQ.

    image

    GZO Spital Wetzikon: Neuer Leiter des Brustzentrums

    22 Jahre arbeitete der Oberarzt Stefan Paepke in München. Nun wechselt er nach Wetzikon.

    image

    Lausanne will ein 100-Millionen-Defizit verhindern

    Mit einem straffen Finanzplan will das Universitätsspital Lausanne dafür sorgen, dass es bis 2028 keine Verluste mehr macht.

    image

    Spital Freiburg schliesst die Innere Medizin in Murten

    Eine Abteilung wird geschlossen, möglicherweise werden auch Angestellte entlassen: Das Freiburger Spital muss nächstes Jahr 15 Millionen Franken sparen.

    Vom gleichen Autor

    image

    Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

    Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

    image

    Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

    Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

    image

    Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

    Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.