Unispital Lausanne: App reduziert riskanten Alkoholkonsum

Eine Studie unter der Leitung von Forschern des Centre Hospitalier Universitaires Vaudois (CHUV) belegt die Wirksamkeit einer App zur Prävention von riskantem Alkoholkonsum.

, 21. August 2023 um 13:10
image
Der suchtmedizinische Dienst der Psychiatrie des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) hat in Zusammenarbeit mit Studierenden der Universität Lausanne, der EPFL Lausanne und der Hochschule für Gesundheit Lausanne eine App entwickelt, um riskantem Alkoholkonsum vorzubeugen.
Die kostenlose App für Smartphones schätzt den Alkoholkonsum des Benutzers ein und warnt ihn, wenn dieser gesundheitsschädlich ist. Die von der Abteilung Sucht durchgeführte und vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Studie ist eine der ersten, die die Wirksamkeit einer App zur Prävention von riskantem Alkoholkonsum nachweist.

Getestet an 1770 Studierenden

Laut einer Studie, die im «British Medical Journal» veröffentlicht wurde, reduziert die App den Alkoholkonsum der jungen Nutzerinnen und Nutzer. Konkret reduzierte die App den Alkoholkonsum während der 12-monatigen Studie, es wurden weniger alkoholische Getränke pro Woche konsumiert und es gab weniger Tage mit exzessivem Alkoholkonsum.
Die Wirksamkeit der App namens «Smaart» wurde an 1770 freiwilligen Studierenden getestet. Dabei wurden zwei Messgrössen untersucht: die Gesamtmenge des konsumierten Alkohols und die Anzahl der Tage mit übermässigem Alkoholkonsum, das heisst 4 oder mehr Gläser pro Tag bei Frauen und 5 oder mehr Gläser pro Tag bei Männern.

Hilft, über den Alkoholkonsum nachzudenken

Die App soll nicht nur Informationen über Alkohol liefern, sondern auch die Möglichkeit bieten, über den eigenen Alkoholkonsum nachzudenken, indem man ihn im Laufe der Zeit verfolgt, Grenzwerte festlegt und ihn mit dem Konsum von Gleichaltrigen in der Schweiz vergleicht.
Alkoholkonsum gilt als eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität bei jungen Erwachsenen und riskanter Alkoholkonsum ist unter Studierenden weit verbreitet. Die Selbsteinschätzung ausserhalb einer Beratung richtet sich an eine grosse Gruppe junger Erwachsener, einschliesslich Personen, die nicht unbedingt mit jemandem über ihren Alkoholkonsum sprechen möchten.
  • chuv
  • alkoholkonsum
  • spital
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

LabPOCT: Ein Werkzeug für all Ihre Laborgeräte

Mit dem System LabPOCT bietet Sonic Suisse ein Cockpit, mit dem Sie sämtliche Analysen verwalten können – sowohl das eigene Praxislabor als auch das externe Sonic Suisse-Labor.

image

KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

image

Die IS-H-Alternative bereits im Hause

Universitätsklinikum Köln deckt Prozesse von der Aufnahme bis zur Abrechnung in ORBIS ab.

image

CHUV: Claire Charmet folgt auf Nicolas Demartines

Nach einem langen Verfahren holt das Waadtländer Kantons- und Unispital seine neue Generaldirektorin vom Neuenburger Kantonsspital RHNe.

image

KSA: Erster sondenloser Zweikammer-Herzschrittmacher implantiert

Innovation in der Kardiologie: Am Kantonsspital Aarau wurde der erste sondenlose Zweikammer-Herzschrittmacher implantiert.

image

Im Emmental entsteht ein neues Gesundheitsnetz

Hinter dem Zusammenschluss stehen das Spital Emmental, Spitex- und Langzeitpflege-Institutionen.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.