Universität Zürich gründet ein «One Health Institut»

Als erste europäische Universität will die Universität Zürich interdisziplinäre Teams aus Medizin und Naturwissenschaften in einem Institut für gemeinsame Forschungsprojekte zusammenführen.

, 8. Juni 2023 um 08:00
image
Das Ziel sei interdisziplinäre Zusammenarbeit und internationale Ausstrahlung. | zvg
Die Universität Zürich (UZH) gründet das europaweit erste universitäre «One Health Institute». Die Veterinärmedizinische, die Humanmedizinische und die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät wollen darin gemeinsam die gesundheitlichen Zusammenhänge zwischen Mensch, Tier und Umwelt erforschen.
Die UZH strebe eine national und international führende Position im Bereich One Health an, heisst es in einer Mitteilung. Das Institut ist sowohl der Vetsuisse-Fakultät als auch der Medizinischen und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät angegliedert.

Universitas im Kleinen

Das neue Institut OHI wird in den nächsten fünf Jahren mit knapp 2 Millionen Franken finanziert und soll langfristig eigenständige Forschung betreiben, eigene Drittmittel akquirieren und seine Reichweite ausdehnen. Es werden ausserdem zwei Assistenzprofessuren mit Tenure Track und eine weitere Assistenzprofessur geschaffen.
Frank Rühli, Dekan der Medizinischen Fakultät, ist überzeugt, dass der One-Health-Ansatz durch das neue Institut innerhalb der Humanmedizin an Bekanntheit und Attraktivität gewinnen wird. «Das OHI ist eine ‘Universitas’ im Kleinen, weil es die Realität – in Bezug auf Gesundheit – in ihrer ganzen Komplexität verstehen will», sagt er.

HIV, SARS oder Covid 19

Der Begriff «One Health» steht für einen Forschungsansatz, der verschiedenste fachliche Perspektiven integriert, um die Wechselwirkungen zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zu verstehen.
HIV, SARS und zuletzt Covid 19 haben gezeigt, wie dramatisch die Auswirkungen von Zoonosen auf die Gesellschaft sein können. Um Zoonosen, aber auch Antibiotikaresistenzen und viele andere Gesundheitsrisiken wirksam bekämpfen zu können, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendig.
  • universität zürich
  • forschung
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Ostschweizer Kispi und HSG: Gemeinsames Diabetes-Forschungsprojekt

Untersucht wird, wie sich Blutzuckerschwankungen auf die Nervengesundheit bei Kindern mit Diabetes Typ 1 auswirken - und welche Rolle Lebensstilfaktoren spielen.

image

Das «Time Magazine» ehrt noch einen Schweizer

Fidel Strub verlor seine rechte Gesichtshälfte an die Tropenkrankheit Noma. Seit Jahren kämpft er für deren Erforschung.

image

Insel-Chirurg mit dem Håkan Ahlman Award ausgezeichnet

Cédric Nesti wurde von der Europäischen Gesellschaft für Neuroendokrine Tumoren für eine Publikation über die Gefährlichkeit von Lymphknotenmetastasen.

image

Neues Prognosemodell weist auf Risiko für Opioidabhängigkeit hin

Unter der Leitung von Maria Wertli (KSB) und Ulrike Held (USZ) haben Forschende der ETH Zürich und der Helsana ein Modell zur Risikoeinschätzung einer Opioidabhängigkeit entwickelt.

image

Hirntumor-Risiko für Kinder: Entwarnung

Schuld könnten die kleinen Fallzahlen sein: Dass Kinder im Berner Seeland und im Zürcher Weinland mehr Hirntumore haben, ist wohl das Zufalls-Ergebnis einer Studie.

image

Seltene Krankheiten: «Oft spürt die Mutter, dass etwas nicht in Ordnung ist»

Wird dereinst das gesamte Genom des Neugeborenen routinemässig auf Krankheiten untersucht? In manchen Ländern wird das schon getestet, sagt Stoffwechselspezialist Matthias Baumgartner.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.