Aus Protest schliessen deutsche Praxen zwischen den Jahren

Protest gegen Karl Lauterbachs Gesundheitspolitik: Praxen in Deutschland bleiben zwischen Weihnachten und Neujahr zu.

, 21. Dezember 2023 um 12:51
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Symbolbild: Michael Jasmund on Unsplash
Wie der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mitteilt, sollen zwischen dem 27. und 29. Dezember tausende Hausarzt- und Facharztpraxen in Deutschland geschlossen bleiben. Rechnet man die Feiertage ein, machen die Praxen diesmal ganze 10 Tage (23.12 bis 1.1.) zu.
Sie protestieren damit unter dem Motto «Praxis in Not» gegen die Gesundheitspolitik von SPD-Minister Karl Lauterbach.
Mit der Kampagne «Praxis in Not» klagen Arztpraxen schon lange über massive Überlastung und systematische Unterfinanzierung, die den Fachkräftemangel verschärft. Wie es in der Mitteilung heisst, hinkt die Gehaltsentwicklung in den Praxen jener des Klinikpersonals weit hinterher; denn anders als die Spitäler erhalten die Arztpraxen Tarifsteigerungen erst mit mehreren Jahren Verzögerung.
Auch der Corona-Bonus wurde nur für Kliniken gewährt, nicht für Praxen.
Mit dem geplanten Protest möchten die Praxen einerseits auf diese Misere hinweisen – die Schliessungen böten ein Vorgeschmack auf die Zustände, die unter der aktuellen Politik drohen.
Andererseits sollen die zusätzlichen freien Tage zum Jahresende ein positives Signal sein, um Mitarbeiter wertzuschätzen.
  • Deutschlands Ärzte warnen vor dem «Praxiskollaps»: Fast zwei Drittel der niedergelassenen Medizinerinnen und Mediziner liebäugeln mit dem Ausstieg.

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