Bürgenstock: Medizin auf der Kippe

Das Reha-Angebot auf dem Bürgenstock wird überprüft. Die Betreiber sind auch im Gespräch mit möglichen Medizin-Partnern.

, 22. Juli 2024 um 03:29
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Liesse sich auf einfach für ein Hotel nutzen: Wellness-Anlage im Waldhotel  |  Bild: PD
Das Bürgenstock Waldhotel wurde als Luxus-Klinik lanciert, die neben Schönheitsbehandlungen und Wellnessaufenthalten auch die medizinischen Angebote einer Reha-Klinik führt. Im Angebot waren anfänglich sogar 12 Betten für allgemeinversicherte Reha-Patienten aus der Schweiz – so dass die Anlage in Besitz des katarischen Staates auch auf die Spitalliste des Kantons Nidwalden kam.
Aber heute, rund 7 Jahre nach der Eröffnung, stehen die Gesundheits-Angebote auf dem Bürgenstock zur Disposition: Dies bestätigte Chris Franzen, der Managing Director des Hotelkomplexes auf dem Bürgenstock, gegenüber der «NZZ am Sonntag». «Das ‹Waldhotel› ist ein relativ grosses Hotel. Nun wollen wir seine Rolle auf dem Bürgenstock neu definieren. Das ist eine spannende Ausgangslage.»

Nix da Reha

Im Gegensatz zu den anderen Hotels auf dem Berg am Vierwaldstättersee hielt sich die medizintouristische Nachfrage in Grenzen. Und so liegen nun laut Franzen alle Optionen auf dem Tisch: Denkbar sei ein Rückbau der medizinischen Anlagen (was allerdings mit einem grossen Abschreiber verbunden wäre). Eine andere Option wäre es, weiterhin Gesundheitsleistungen anzubieten, aber mit einem anderen Profil als bisher.
«Wir sind Hoteliers. Wenn wir die medizinischen Leistungen auf dem Bürgenstock weiter anbieten wollen, dann mit einem Partner», sagte Franzen zur NZZaS. Dabei befinde man sich in Verhandlungen mit möglichen Betreibern.
Inzwischen werden nur noch noch ein paar langjährige Stammgäste im Waldhotel Medical Center betreut. Die Reha-Plätze von Nidwalden werden seit Juni letzten Jahres nicht mehr befüllt. Zugleich fungiert Verena Briner immer noch als Ärztliche Leiterin.
«Der Kanton Nidwalden ist interessiert daran, dass auf dem Bürgenstock eine gut geführte Rehaklinik besteht, in welcher die regionale Bevölkerung in die Rehabilitation gehen kann», so die Stellungnahme aus dem Hautport Stans. Bis Ende Jahr wolle man wissen, wie es weitergehe.
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