Covid: Deutsche Ärzte sind weiter Ziele von Impfgegnern und Covid-Leugnern

276 Straftaten gegen Gesundheitsprofis verzeichnet das Bundeskriminalamt aktuell. Die Delikte reichen von Drohungen bis hin zu Körperverletzungen.

, 13. Oktober 2022 um 08:02
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|Symbolbild Freepik
Die Feindlichkeiten gegenüber deutschen Ärztinnen und Ärzten nehmen nicht ab – im Gegenteil. Die Anfeindungen nehmen im Zuge der Corona-Pandemie zu: 276 politisch motivierte Straftaten, die sich gegen Angehörige des Gesundheitswesen gerichtet haben, dokumentiert das Bundeskriminalamt (BKA) per 16. September. 244 davon können laut der «Ärztezeitung» keinem Phänomenbereich der politisch motivierten Kriminalität zugeordnet werden. 29 haben einen linkspolitischen Hintergrund.
Gemeinsam mit anderen Sicherheitsbehörden bewertet das BKA fortlaufend die Gefährdungslage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowohl im Allgemeinen, als auch speziell bezogen auf Lagerstätten, den Transport von Impfstoffen sowie Arztpraxen, Impfzentren und Forschungsinstitute, auch mit Blickrichtung auf den anstehenden Herbst/Winter.
Dabei stellen laut der «Ärztezeitung»
  • Impfgegner oder
  • Corona-Leugner
aus Gefährdungssicht ein relevantes Risiko dar.

Drohungen und Gewalt

Die Gefahr verbalen Anfeindungen und Körperverletzungsdelikten ausgesetzt zu sein, bestehe ebenso für das in den jeweiligen Einrichtungen tätige Personal.
In vereinzelten Fällen sei es bereits zur Nötigung, zu Beleidigungen und Bedrohungen oder zu einzelnen körperlichen Übergriffen gekommen .

Der tragische Fall Kellermayr

Gemäss Ausführungen der deutschen Regierung, werden auch internationale Sachverhalte wie der Tod der österreichischen Ärztin bei der Gefährdungsbeurteilung durch die bundesdeutschen Behörden berücksichtigt. Das betrifft auch den dramatischen Fall der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr.
Kellermayr hatte im Juli nach massiven Anfeindungen durch Gegner der österreichischen Corona-Massnahmen Suizid begangen.

Lage in der Schweiz

Auch in der Schweiz war während der Pandemie eine Gewaltbereitschaft bei Impfskeptikern und anderen Protestierenden erkennbar.
Ob es aktuell mit Deutschland vergleichbare Zahlen betreffend die politisch motivierten Straftaten gegen Gesundheitsprofist gibt? Ein Update folgt.
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