Achtung: Blasen im Covid-19-Impfstoff von Pfizer

Swissmedic empfiehlt vor jeder Impfung mit dem Pfizer-Impfstoff Comirnaty eine Kontrolle: Er könnte Bläschen enthalten.

, 2. November 2022 um 15:26
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Betroffen ist der Covid-19-Impfstoff Comirnaty Bivalent Original/Omicron BA.1. | zvg
In den Durchstechflaschen des Pfizer-Impfstoffs gegen Covid-19 könnten sich Bläschen bilden. Deshalb warnt Swissmedics nun die Kantone und Impfzentren: Sie sollen alle Spritzen vor der Injektion kontrollieren. Enthalten sie Bläschen oder Teilchen, dürden sie nicht verabreicht werden.
Offenbar haben Impfzentren beobachtet, dass der Impfstoff Comirnaty Bivalent Original/Omicron BA.1 Bläschen enthielt, nachdem er aus dem Kühlschrank entnommen worden war.

Swissmedic sucht Ursache

Das Phänomen scheint sich zu verstärken, wenn die Spritzen mehrere Stunden im Voraus vorbereitet werden. Deshalb empfiehlt die Heilmittelbehörde, die Spritzen für den Impfstoff nicht mehr als 15 Minuten im Voraus aufzuziehen. Swissmedic untersucht derzeit mögliche Ursachen und analysiert auch Muster im eigenen Labor.

Keine Lebensgefahr

Luftbläschen in einer Spritze sind keine grosse Gefahr. Es ist nicht damit zu rechnen, dass bei einer Impfung in der Spritze enthaltene Luft eine Embolie verursacht. Denn die Menge Luft wäre sehr gering und Impfungen werden nicht in die Vene, sondern in der Regel in den Muskel oder manchmal in das Unterhautgewebe verabreicht.
Allerdings sind Bläschen trotzdem unerwünscht. Sie können die Dosierung des Impfstoffs beeinflussen oder aufgrund eines Herstellungsfehlers entstehen.

Nachtrag vom 4. November 2022: Eine Analyse von Swissmedic ergab keine Hinweise auf ein Risiko. In Frage kommen gemäss Heilmittelinstitut physikalische Faktoren wie Druck- oder Temperaturunterschiede bei der Zubereitung der Dosen. Diese müsse zwingend nach den Vorgaben der Hersteller erfolgen. Die Charge GE8297 könne weiterhin zur Impfung eingesetzt werden, für bereits geimpfte Personen bestehe kein Risiko.

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