Deutschland: Jetzt streikt auch das Medizinische Fachpersonal

Erstmals in der Geschichte wollen MPA und Medizinische Fachangestellte in den Ausstand treten – zur Warnung. Es geht vor allem ums Geld.

, 22. Januar 2024 um 06:36
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Symbolbild: Miguel Bruna on Unsplash
Am 8. Februar sollen alle alle Medizinischen Fachangestellten und Arzthelferinnen und Arzthelfer in Deutschland ihre Arbeit niederlegen: Dazu ruft der Verband medizinischer Fachberufe VMF auf – erstmals in seiner Geschichte.
Konkret geht es um die Angestellten in Einrichtungen der ambulanten Versorgung – und es geht vor allem um die Gehälter. Die MPA-Verbände verlangen sehr deutlichen Anstieg.
In den bisherigen Verhandlungsrunden hatte die Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeber einen Anstieg von 5,5 Prozent geboten – «zu wenig», befindet die Arbeitgeberorganisation VMF.
Kritisiert wird zudem, dass das Einstiegsgehalt zu tief ist (es liegt derzeit laut Tarifvertrag bei 2'207 Euro). Obendrein werde der angebotene Zuschlag wieder abgedämpft, weil gewisse Zuschläge reduziert werden sollen. So dass die Medizinischen Fachangestellten in der höchsten Gehaltsgruppe nur eine Steigerung von 0,1 Prozent erhalten würden.
Bei den Verhandlungsrunde am 8. Februar – die dann von den Warnstreiks begleitet werden soll – fordern die Angestellten eine Inflationsausgleichsprämie und höhere Sonderzahlungen. «Nach zwei Jahren Reallohnverlust ist es jetzt dringend notwendig, ein deutliches Signal an unseren Tarifpartner zu senden», sagt Hannelore König, die Präsidentin des Verbands VMF: «Wir erwarten von der Arbeitgeberseite ein deutlich verbessertes Angebot für die qualifizierten Fachkräfte und Experten in den Praxisteams.»
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