Insel Gruppe: «Wir schätzen, dass wir damit die Talsohle erreicht haben»

Seit rund 200 Tagen führt Christian Leumann die Insel-Gruppe als Interim-CEO. In einem LinkedIn-Beitrag äussert er sich zum laufenden Personalabbau und vermittelt Optimismus.

, 3. Dezember 2024 um 12:37
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Bild: Screenshot/LinkedIn
Noch immer sucht die Insel Gruppe einen neuen CEO; aktuell leitet Christian Leumann – gemeinsam mit Verwaltungsratspräsident Bernhard Pulver – den Konzern interimistisch.
Eigentlich wollte Leumann das Ruder maximal für ein Jahr übernehmen; nun heisst es von der Insel Gruppe: «Wenn es die Situation erfordert, wird er länger bleiben.»
In einem LinkedIn-Post zieht Leumann nun erstmals Bilanz über seine «knapp 200 Tage als Interimsleiter der Inselspitalgruppe» und stellt klar, dass er zwar offiziell vor 5,5 Monaten der Interimsleitung der Inselspitalgruppe mit Bernhard Pulver beigetreten sei, «inoffiziell mit limitierter Kraft geschah dies bereits 6 Wochen vorher». Das wären also zwei Wochen, bevor der Abgang des ehemaligen CEO Uwe Jocham bekannt wurde.

Kontakt zu allen Berufsgruppen

«Seit unserem Eintritt haben wir uns intensiv dafür eingesetzt, den Kontakt zu allen Berufsgruppen zu verbessern und damit eine gemeinsame Basis der Vertrauensbildung zu schaffen», schreibt Leumann. Der Fokus liege auf Transparenz, Kommunikation und einem verstärkten Einbezug der Ärzteschaft «in für sie wichtigen Fragen».
Die frühere Leitung der Insel-Gruppe unter Direktionspräsident Uwe E. Jocham und dem medizinischen Direktor Urs P. Mosimann war im vergangenen März verstärkt öffentlich in die Kritik geraten; frühere und aktuelle Chefärzte und Klinikdirektoren äusserten sich negativ über Stimmung, Zusammenarbeit mit der Spitalleitung, den Forschungs-Bereich und die Abstimmung mit der Universität.

Sparmassnahmenpaket

Christian Leumann geht in seinem Beitrag auch auf das im Juli beschlossene Sparmassnahmenpaket ein: «Wir bauen Personal ab, was vor dem Hintergrund der Personalknappheit in bestimmten Schlüsselpositionen des Spitalbetriebs nur schwierig zu vermitteln ist».
Zugleich habe man die Investitionen in Geräteinfrastruktur und zukünftige Gebäude massiv gekürzt und zurückgestellt – und habe «Projekte zur Verbesserung der stationären und ambulanten Prozesse, sowie zur Verbesserung des Zuweisermanagements und der besseren Auslastung unserer neuen Infrastrukturen in der Umsetzung».
Ausserdem sei die Klinikleitung in engem Kontakt mit der Gesundheitsdirektion und dem Regierungsrat, um nach Lösungen zu suchen, «wie die Rahmenbedingungen für die Erfüllung unseres Versorgungsauftrags verbessert werden können».

Vorsichtiger Optimismus

Die getroffenen Massnahmen würde langsam Wirkung zeigen, schreibt Leumann: «Trotz der hindernisreichen Einführung des neuen Klinikinformationssystems Epic im März, konnten wir in den letzten 4 Monaten unser Budget einhalten, oder sogar übertreffen».
Es bestehe somit die Hoffnung, dass «wir damit die Talsohle erreicht haben und uns in den nächsten Monaten vermehrt und intensiv um die Frage der zukünftigen Angebotsentwicklung kümmern können».
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