Rund 200 Medizinstudierende und Studierende der Pflege nahmen an der Medical Summer School des Kantonsspitals Aarau teil. Ziel der Veranstaltung: Wissen vermitteln, Erfahrungen sammeln und eintauchen in die verschiedenen medizinischen Fachbereiche des Kantonsspitals Aarau. Dabei wurde im Einführungsreferat direkt ein Thema angesprochen, das derzeit die gesamte Gesundheitsbranche beschäftigt: der Fachkräftemangel. Dazu Fabio Blasi, Leiter Sourcing & Employer Branding am Kantonsspital Aarau: «Gemäss einer repräsentativen Studie verzeichnet das Gesundheitswesen im Vergleich zum Vorjahr einen deutlich höheren Fachkräftemangel. Eine Entwicklung, die uns Sorge bereitet und vor massive Herausforderungen stellt». Veranstaltungen wie diese dienen denn auch dazu, das KSA als attraktive Arbeitgeberin zu positionieren und junge Absolventinnen und Absolventen für die Zukunft zu gewinnen. Niklas Wiesmann, Medizinstudent an der ETH Zürich sagt: «Ich war schon mehrfach als Student im Kantonsspital Aarau und habe nur gute Erfahrungen gemacht. Für mich gehört das KSA sicherlich zu den interessanten Arbeitgeberinnen». Ein Thema, das Wiesman bereits im Studium beschäftigt, wurde auch an der Medical Summer School zum Fokusthema: die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Pflege und Arztdienst. «Die Interprofessionalität spielt im Gesundheitswesen eine zentrale Rolle und leistet einen wichtigen Beitrag zu Qualität und Kontinuität der Versorgung, Zufriedenheit aller Beteiligten sowie Kostenkontrolle», so Prof. Dr. Philipp Schütz, Chefarzt Allgemeine Innere Medizin und Notfallmedizin. Denn nur, wenn die Teamarbeit reibungslos funktioniere, könne eine effiziente Medizin ohne Qualitätseinbussen gelingen. Wie stark das Thema auch die Studierenden beschäftigt, zeigte sich an der Podiumsdiskussion. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen diskutierten unter anderem darüber, wie die Interdisziplinarität im Alltag gelebt wird und wie diese in Zukunft verbessert werden kann.
KSA – Spital der Zukunft
Das Spital der Zukunft, das derzeit am KSA entsteht, wird in Zukunft alle räumlichen Voraussetzungen erfüllen, damit diese Interprofessionalität noch einfacher gelebt werden kann. Voraussichtlich 2026 soll der neue Spitalneubau fertig sein und gehört dann zu einem der grössten Spitalbauten Europas –modern und durchdacht bis ins kleinste Detail. Dazu Michel Franzelli, Leiter Transformation und Unternehmensentwicklung: «Ein Fokus liegt auf der interdisziplinären Umgebung zwischen den verschiedenen Fachbereichen. Es werden über 30 bestehende Gebäude und damit auch Disziplinen zusammengefügt, weite Wege werden fusioniert, Cluster geschaffen». Zugleich werden die Spitalbauten nicht mehr den typischen «Kliniktouch» haben, vielmehr soll der Erholungsfaktor gestärkt werden. Unter dem Titel «Gesundheitswesen im Wandel» wurde das digitale Patientenerlebnis der Zukunft vorgestellt; vom Spitaleintritt bis zu Entlassung soll in Zukunft vieles digital erfolgen. Zudem wird die Telemedizin eine zunehmend grössere Rolle spielen, ebenso die künstliche Intelligenz. Damit könne eine erste Diagnose und Vorselektion getroffen werden, was wiederum bedeutet, dass mehr Zeit für Kernthemen bleibt.
Nach zwei Tagen Medical Summer School ist das Echo durchwegs positiv: «Die Summer Medical School war vielseitig, mit einem breiten Programm und ausgerichtet auf aktuelle Themen unserer Berufsgruppe», so eine Studentin der Pflege. Für Fabio Blasi eine Bestätigung, dass die KSA Summer Medical School auch das nächste Jahr im Bildungsmarketing verankert bleibt. «Wir haben bereits einige Zusagen seitens Referentinnen erhalten, die wieder teilnehmen möchten und freuen uns jetzt schon, im nächsten Jahr weitere neue und aktuelle Insights, Präsentationen, Workshops und Hospitationen anzubieten.»