KSGR: Public Cloud statt Rechenzentrum

Das Kantonsspital Graubünden schliesst 2026 eines von zwei Rechenzentren. Es will künftig die Public Cloud als Backup zu nutzen.

, 31. Oktober 2024 um 05:03
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Bild: zvg
Das Kantonsspital Graubünden will eines seiner beiden Rechenzentren schliessen. Laut einer Ausschreibung auf der Beschaffungsplattform Simap vom Dienstag prüft das Spital die Alternative, das zweite Rechenzentrum durch einen «VMware a as Service»-Cluster zu ersetzen und im Rahmen einer Betriebsoptimierung Applikationen in der Cloud zu betreiben.
Nun sucht das Spital einen Anbieter, der ein «Sekundär- beziehungsweise Disaster-Recovery-Rechenzentrum» in der Cloud bereitstellt und betreibt. Denn das heutige zweite Rechenzentrum am Standort Chur müsse Mitte 2026 aufgegeben werden.
Das Spital will auch im neuen Setup daran festhalten, die «ganze» Applikation im VMware-Cluster auszuführen, wie es in der Ausschreibung weiter heisst. Neu plane das Kantonsspital den Aufbau und den Unterhalt einer Daten- und Entwicklungsplattform für KI-Anwendungen, Analysen, Prognosen etc. in der Cloud. Als Option sei die Konnektivität der Cloud-Plattform an das verbleibende On-Premises-Rechenzentrum zu offerieren.

Zweiter Anlauf

Offerten akzeptiert das Spital bis zum 6. Januar 2025. Die Umsetzung soll im dritten Quartal nächsten Jahres starten und die Cloud-Lösung dann Anfang 2026 in Betrieb gehen.
Das Kantonsspital Graubünden hatte vor gut anderthalb Jahren bereits einen Anlauf genommen, IT-Infrastruktur in die Public Cloud auszulagern. Damals spannten die Spital-Informatiker mit Swisscom, dem Software-Lieferanten Compu Group Medical und dem Zürcher Sicherheitsspezialisten E3 zusammen, um das Klinikinformationssystem (KIS) in der Public Cloud bei Microsoft zu betreiben.
Die hochsensiblen Gesundheitsdaten sollten ausschliesslich verschlüsselt in dem KIS abgelegt werden, um den strengen Datenschutzvorgaben zu genügen, wie es damals vonseiten Swisscom hiess. Durch die Cloud-Plattform versprach sich das Spital Vorteile für die vier Standorte – darunter das 40 Kilometer entfernte Regionalspital Walenstadt –, die ebenfalls mit der KIS-Plattform arbeiten sollten.

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