BAG will auch Immune impfen

Wer eine Corona-Infektion hinter sich hat, ist vermutlich gegen eine weitere Ansteckung geschützt. Trotzdem wollen die Behörden vor der Impfung keine Antikörper-Tests machen.

, 2. Dezember 2020 um 16:42
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Nach einer Infektion mit dem Corona-Virus sind Betroffene nach heutiger Erkenntnis vor einer weiteren Infektion geschützt. Also müssten sie sich nicht impfen lassen. Könnte man meinen.

Man weiss nicht, wie lange der Schutz anhält

Doch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) winkt ab: «Bei positiv getesteten Personen ist zwar bekannt, dass sie danach geschützt sind, aber nicht, wie lange», sagt Masha Foursova, Sprecherin des Bundesamts für Gesundheit (BAG) auf Anfrage von Medinside.
Das BAG sieht deshalb derzeit auch keine Antikörpertests vor, welche einen allfälligen Eigenschutz vor einer Covid-19-Impfung messen könnten. Demnach werden sich auch Personen impfen lassen, die wissentlich oder unwissentlich bereits einmal infiziert waren.

Viele Pflegende waren schon infiziert

Insbesondere bei medizinischem Fachpersonen dürfte das häufig der Fall sein. Fürs BAG kein Problem: «Nach dem heutigen Wissensstand kann die Covid-19-Impfung in solchen Fällen die Immunabwehr zusätzlich stärken», sagt Masha Foursova.
Sie räumt allerdings ein, dass die konkreten Impfempfehlungen des BAG auch noch ändern könnten. Letztlich seien die Eigenschaften eines Impfstoffs dafür entscheidend. Weil darüber noch zu wenig bekannt sei, lasse sich dazu noch nichts sagen. Erst müssten noch mehr Studiendaten vorliegen.
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