Laut einem Bericht
der französischsprachigen Tageszeitung «Le Temps» soll der Krankenversicherer KPT rund 300 Versicherungsnehmer mit Privat- oder Halbprivatversicherung aufgefordert haben, sich anderswo als in der Privatklinik Genolier zu behandeln.
Am besten wähle man ein vom Staat finanziertes Spital. Und wenn schon in einer Genolier-Klinik, dann in der allgemeinen Abteilung, zitiert die Zeitung die Aufforderung von KPT.
Der Grund: Genolier rechne schweizweit für alle Kliniken gleich ab. Diese Vereinheitlichung will KPT nicht akzeptieren. «Jeder Kanton funktioniert auf seine Eigenart anders», zitiert die Zeitung Reto Egloff, Chef von KPT.
CEO: Genolier oft sogar günstiger
Der Chef von Genolier Swiss Medical Network, Beat Röthlisberger, findet dafür klare Worte: Der Krankenversicherer KPT schneide sich ins eigene Fleisch und zerstöre so seine Zusatzversicherungsprodukte.
«Alle unsere Kliniken werden nach den gleichen Standards verwaltet», erklärt Röthlisberger weiter. Man sei sogar oft günstiger als Wettbewerber auf der gleichen Liste.
Freie Wahl wird zur Illusion
Die freie Arztwahl sei immer mehr eine Illusion, urteilt «Le Temps» am Ende. KPT sei kein Einzelfall. Es gibt laut Bericht auch ähnliche Fälle bei der Versicherung Assura oder bei Groupe Mutuel. Auch sie wollen offenbar die freie Wahl mehr und mehr begrenzen.