Rollac 1.0 heisst die Schweizer Erfindung, die die Nachtstühle ablösen und dem Pflegepersonal unangenehme Topf-Entleerungen und -Reinigungen ersparen soll. Das WC steht auf vier Rollen und lässt sich direkt neben das Bett des Patienten schieben.
Die ersten vier Rollac wurden in diesen Tagen ans
Liechtensteinische Landesspital (LLS) ausgeliefert. Es hatte die Entwicklung als Referenzspital unterstützt und setzte den Prototypen bereits auf den Stationen ein. «Für das Landesspital steht Hygiene an erster Stelle», sagt Pflegedienstleisterin Monica von Toggenburg in einer
Mitteilung, «und wenn wir damit auch noch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, umso besser.»
«Spitalhygiene revolutionieren»
Die weltweit erste wasserlose, mobile Toilette der Firma
Closac ist seit drei Monaten auf dem Markt. Sie soll laut Eigenwerbung die Spitalhygiene revolutionieren. Eine unter dem Toilettensitz gelagerte, reissfeste Endlosfolie liegt satt an der Brille und an der Schüssel an. Nach Gebrauch der Toilette wird die Folie per Knopfdruck zu einem geruchsdichten Beutel verschweisst, der mit dem normalen Abfall oder auch als Sondermüll entsorgt werden kann.
Vom Hochschulprojekt zum Startup
Die Idee entstand bei der Renovation eines Spitals im Raum Basel: Es stellte sich die Frage, wie die mit Rückständen von Medikamenten, Hormonen oder Kontrastmittel belasteten Abwässer zu reinigen seien. Ein Vorschlag zum Einsatz von wasserlosen Toiletten wurde an die
Fachhochschule Nordwestschweiz weitergegeben. Unternehmer Philipp Untersander nahm sich der Idee an, kaufte das Patent, gründete ein Startup und entwickelte das Produkt zur Serienreife.
Der Rollac im Einsatz. (Bild: zVg)