Herr Brauchli, warum engagiert sich Zurzach Care als Sponsor des Viktor Awards?
Der Viktor Award ist eine grossartige Plattform für den Austausch im Gesundheitswesen. Er bringt Akteure aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, fördert Innovationen und zeichnet herausragende Leistungen aus. Wir waren bereits in der Vergangenheit dabei und haben die inspirierende Atmosphäre sowie den fachlichen Austausch sehr geschätzt. Als Sponsor wollen wir aktiv dazu beitragen, diesen Dialog weiterzuführen und gemeinsam die Zukunft des Gesundheitswesens mitzugestalten.
Wie passt dieses Engagement zu den Werten und der Mission von Zurzach Care?
Sehr gut, denn es spiegelt genau das wider, wofür wir stehen. Unsere neue Strategie, die wir im November verabschiedet haben, setzt auf hochwertige medizinische Versorgung, kontinuierliche Forschung und innovative Ansätze.
«Der Viktor Award ist weit mehr als eine Preisverleihung – er würdigt Menschen und Institutionen, die wirklich etwas bewegen.»
Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?
Ein besonderer Fokus liegt auf digitalen Lösungen, die unsere Strukturen optimieren und Patientinnen und Patienten einen besseren Zugang zu Therapien ermöglichen. Wir entwickeln fortlaufend neue Konzepte und treiben technologische Fortschritte aktiv voran. Gleichzeitig investieren wir viel in die Aus- und Weiterbildung unserer Fachkräfte – sei es mit unserer eigenen Schulungsplattform „Reha Study“ oder in Zusammenarbeit mit der ZHAW.
Wie wichtig ist dieser Fokus auf Weiterbildung für Ihr Unternehmen?
Er ist essenziell. Gerade in der Rehabilitation ist eine fundierte und kontinuierliche Schulung der Mitarbeitenden entscheidend. Nur so können wir sicherstellen, dass wir auch künftig eine hohe Versorgungsqualität bieten.
Zurzach Care trägt als Gesundheitsanbieter auch gesellschaftliche Verantwortung. Was bedeutet das konkret?
Unsere Verantwortung endet nicht bei der Akutversorgung – wir setzen uns ebenso für Prävention und die langfristige Verbesserung der Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten ein.
«Das Bewusstsein für die Bedeutung von Rehabilitation und Prävention ist in den letzten Jahren stark gewachsen.»
Können Sie ein Beispiel nennen?
Unser geplantes Rückenschmerz-Präventionsprogramm hätte vielen Menschen geholfen, konnte aber aufgrund fehlender Kostenübernahmen durch die Krankenkassen nicht umgesetzt werden. Das zeigt, dass Prävention zwar essenziell ist, aber oft nicht ausreichend finanziert wird. Dennoch bleiben wir dran und engagieren uns weiterhin für ganzheitliche Gesundheitsmodelle, die langfristig einen echten Unterschied machen können.
Wo sehen Sie Zurzach Care in drei Jahren?
Unser Ziel ist es, unsere Standorte gezielt zu optimieren – wir wollen nicht einfach alles anbieten, sondern uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren.
Marco Brauchli ist seit September 2023 CEO von Zurzach Care. Vor dem Wechsel war er elf Monate als Geschäftsführer der Region Zürich tätig. Zuvor war er fünf Jahre lang Geschäftsführer der Region Zentralschweiz (2017) und Glarnerland (ab 2019).
Gibt es Bereiche, die Sie besonders ausbauen möchten?
Ja, vor allem spezialisierte Fachbereiche, die stark nachgefragt werden. Dazu gehört die neurologische Rehabilitation, insbesondere für Schlaganfallpatienten. Gleichzeitig treiben wir die Digitalisierung weiter voran, um administrative Prozesse zu vereinfachen und unseren Fachkräften mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten zu geben. Moderne Technologien wie künstliche Intelligenz und Virtual Reality werden immer stärker in unseren Alltag integriert.
«Wir sind überzeugt, dass digitale Lösungen nicht nur Zeit sparen, sondern langfristig auch Kosten senken können.»
Wie verändert sich der Rehabilitationsmarkt aktuell?
Das Bewusstsein für die Bedeutung von Rehabilitation und Prävention ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Gleichzeitig beobachten wir eine Zentralisierung von Reha-Kliniken. Während sie früher oft an abgelegenen Orten waren, rückt heute die Nähe zu Akutspitälern und eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit immer mehr in den Fokus. Besonders in der neurologischen Rehabilitation sehen wir einen steigenden Bedarf – leider betrifft ein Schlaganfall heute nicht mehr nur ältere Menschen, sondern zunehmend auch Jüngere.
Wie beeinflussen digitale Innovationen den Rehabetrieb?
Technologie spielt eine immer grössere Rolle. Wir setzen bereits Roboter ein, die Bewegungsabläufe trainieren helfen – aber natürlich als Unterstützung, nicht als Ersatz für Therapeutinnen und Therapeuten. Im ambulanten Bereich könnten wir schon bald mit Virtual-Reality-Brillen arbeiten, die eine Therapie von zu Hause aus ermöglichen. Das spart Patientinnen und Patienten lange Anfahrtswege und ermöglicht trotzdem eine persönliche Betreuung.
Welche Herausforderungen gibt es dabei?
Vor allem die Finanzierung solcher Innovationen. Wir sind überzeugt, dass digitale Lösungen nicht nur Zeit sparen, sondern langfristig auch Kosten senken können. Aber es bleibt abzuwarten, wie diese neuen Modelle von Krankenkassen und Institutionen unterstützt werden.
Was bedeutet der Viktor Award für das Gesundheitswesen?
Der Viktor Award ist weit mehr als eine Preisverleihung – er würdigt Menschen und Institutionen, die wirklich etwas bewegen. Besonders spannend ist, dass nicht nur etablierte Organisationen, sondern auch innovative Start-ups ausgezeichnet werden. Es ist wichtig, dass engagierte Menschen in der Branche Anerkennung für ihre Arbeit bekommen. Wir sind stolz darauf, als Sponsor Teil dieser Initiative zu sein und einen Beitrag dazu zu leisten, dass Fortschritt und Exzellenz im Gesundheitswesen sichtbar gemacht werden.
ZURZACH Care betreibt zahlreiche
Rehakliniken und
ambulante Zentren, die auf neurologische, muskuloskelettale, internistisch-onkologische sowie psychiatrisch-psychosomatische Rehabilitation spezialisiert sind.
Darüber hinaus gehören eine Unternehmung für
Prävention und Reintegration sowie Tochter- und Partnerunternehmen im Bereich der
Schlafmedizin an verschiedenen Standorten in der Deutschschweiz zu ZURZACH Care. Mit ihrem umfassenden Angebot verfügt die Unternehmensgruppe über höchste medizinische, pflegerische und therapeutische Kompetenzen.