«Die nächste Spitalfusion». Diese Überschrift war am 18. Februar 2019 hier auf Medinside zu lesen. Die Rede war von einer Fusion der Spitäler in Wetzikon und Uster. Sie liegen rund 8 Kilometer voneinander entfernt.
Mit der Fusion wolle man «die Gesundheitsversorgung an beiden Standorten dauerhaft sichern und unter dem Dach einer einzigen Gesellschaft Synergien schaffen», hiess es damals.
Jörg Kündig, Präsident des Verwaltungsrates GZO AG Spital Wetzikon, sagte: «Die Fusion ermöglicht unter dem Dach eines einzigen Unternehmens ein nach Standorten differenziertes Leistungsspektrum.»
Zu risikobehaftet
Am 20. Dezember 2021 hiess es dann wiederum hier auf Medinside:
«Spitalfusion auf der Zielgeraden geplatzt». Die Abstimmung über die Fusion hätte in den Trägergemeinden im Mai 2020 stattfinden sollen. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie dann auf den September verschoben. In der Zwischenzeit hat jedoch eine Neubeurteilung ergeben, dass das Ansinnen «inzwischen stark risikobehaftet» sei.
Ein Spital statt zwei
Andreas Greulich war bis im Herbst letzten Jahres Direktor im Spital Uster. In einem Interview sagte er
hier: «Statt beide Häuser auszubauen hätte man zwischendrin ein grosses Zentrumsspital bauen sollen. So wären die Synergien zum Tragen gekommen. Doch jetzt haben wir zwei Standorte. So geht der Trend dahin, dass wir für die hochspezialisierte Medizin Kooperationen mit dem Unispital oder mit Hirslanden eingehen. Wir machen hier die Grundversorgung, und die komplexen Fälle geben wir an die Zentren ab. In dieser Richtung sind wir unterwegs.»
Das sagten die VR-Präsidenten
Jörg Kündig, Präsident des Verwaltungsrates GZO AG Spital Wetzikon:
«Der Verzicht auf die Fusion ist ein herber Rückschlag für die Vision einer medizinischen Grundversorgung des Zürcher Oberlandes und des Oberen Glatttals unter einem Dach. Frustration und Enttäuschung darübersind gross, dass es nicht gelungen ist, Voraussetzungen und Vorstellungen in Einklang zu bringen. Positiv zu werten ist immerhin, dass es möglich wird, die Zusammenarbeit auf operativer Ebene konkret und im Sinne einer guten Grundversorgung zu etablieren. Diese Chance gilt es jetzt zu nutzen.»
Reinhard Giger, Präsident des Verwaltungsrates Zweckverband Spital Uster:
«Die Enttäuschung darüber, dass wir das Fusionsvorhaben aufgeben müssen, ist bei allen Beteiligten gross. Der intensive Austausch der vergangenen Jahre hat uns aber in der Meinung bestärkt, den Weg weiterhin gemeinsam zu bestreiten, indem wir gezielt Kooperationsmöglichkeiten nutzen. Unser Anliegen ist es, auch in Zukunft eine breite Grundversorgung für unsere Region Oberes Glattal und Zürcher Oberland gewährleisten zu können.»