Studie: Weniger Narkosegas, mehr Umweltschutz

Das Institut für Anästhesiologie des USZ verwendet weniger Narkosegas, dafür mehr intravenöse Narkosemittel - und konnte damit die Emissionen um 81 Prozent senken.

, 5. September 2024 um 08:12
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Bild: USZ
Durch den Umstieg auf klimafreundliche Anästhesieverfahren konnte das Universitätsspital Zürich die Emissionen um 81 Prozent reduzieren. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Wechsel nicht nur die Umweltbelastung senkt, sondern auch die Kosten um 11 Prozent verringert.

Propofol als Alternative

Inhalative Anästhetika werden verwendet, um während einer Operation das Bewusstsein auszuschalten, Schmerzen zu verhindern und die Muskeln zu entspannen. Sie haben jedoch einen grossen Nachteil: Sie schaden der Umwelt. Das Narkosegas Desfluran ist zum Beispiel 2540-mal schädlicher als CO2.
Bei den meisten Operationen lassen sich die klimaaktiven Anästhesiegase durch intravenöse Narkosemittel wie Propofol ersetzen.
«Deshalb machten wir am USZ vor zwei Jahren die total intravenöse Anästhesie zur Standardanästhesie», sagt Corinna von Deschwanden, Leitende Ärztin am Institut.
Mit Erfolg: Obschon der Propofol- und Plastikspritzenverbrauch stark anstieg, konnten die Umweltemissionen massiv verringert werden. Die Umstellung führte ausserdem zu einer Kostenreduktion: Im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 sanken die Kosten im ersten Quartal 2023 um 11 Prozent. Eine komplett klimaneutrale Anästhesie sei aber schwierig - alleine durch die grossen Mengen an sterilem Einmalmaterial.
  • In der retrospektiven Studie, von Mitarbeitern des IFA durchgeführt, wurde der Verbrauch von Anästhetika wie Desfluran, Sevofluran und Propofol sowie der Einsatz von Plastikspritzen und –schläuchen analysiert.
  • Die Studie, die sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstreckte, untersuchte, ob und in welchem Ausmass der Wechsel auf die total intravenöse Anästhesie sowohl die Umweltbelastung als auch die Kosten senkt.

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