«Die Arbeit wird als immer belastender empfunden»

Die hohen Arbeitszeiten bei Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzten führen dazu, dass sie sich deswegen immer häufiger müde, ausgelaugt und erschöpft führen. Dies zeigt die neueste Befragung des Berufsverbands VSAO.

, 15. Mai 2023 um 06:48
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Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte stehen laut Umfrage immer stärker unter Druck. | Freepik (Dscstudio)
Die Arbeitssituation von Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzten ist in den vergangenen drei Jahren offenbar nicht besser geworden. Dies geht aus einer Mitgliederbefragung hervor, die der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) in Auftrag gegeben hat.
Praktisch alle der bereits in den ersten drei Befragungen festgestellten Missstände bleiben weiterhin bestehen, wie der VSAO mitteilt. Laut Umfrage wird das Arbeitsgesetz in Spitälern weiterhin regelmässig missachtet. Im Durchschnitt arbeiten Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte bei einem 100-Prozent-Pensum mehr als 56 Stunden pro Woche.

«Ich kann nicht mehr»

«Erschreckend» an den Umfrageresultaten sei vor allem die Entwicklung bei den Auswirkungen der zu hohen Arbeitszeiten: Die Arbeit werde als immer belastender empfunden, was aufgrund der beruflich bedingten Übermüdung mitunter die Patientensicherheit gefährden kann.
Seit der ersten Befragung 2013 seien es jedes Mal mehr Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte, die sich immer häufiger müde und ausgelaugt fühlen, schreibt der Berufsverband. 2022 dachte jede zweite Person mindestens ab und zu «Ich kann nicht mehr». 2019 lag dieser Wert noch bei 39 Prozent.

 

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Screenshot VSAO

Lösungen diskutieren

Der VSAO schreibt von einer «untragbaren Situation» und fordert nebst weniger Schreibtischarbeit eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Der Berufsverband organisiert zudem einen Runden Tisch, an dem unter anderem das Bundesamt für Gesundheit (BAG), der Spitalverband Hplus, die Gesundheitsdirektoren-Konferenz (GDK), das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) und der Ärzteverband FMH teilnehmen werden.
An der aktuellen Umfrage, bei der nach der Situation im Jahr 2022 gefragt wurde, haben sich über 3’200 Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte beteiligt.
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