Die drängendsten Wünsche des Pflegepersonals

Der SBK Graubünden befragte seine Mitglieder nach geeigneten Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation.

, 21. Dezember 2023 um 08:43
image
Von 1 bis 12: Welche Massnahmen in welchen Altersgruppen wie stark gewünscht werden  |  Grafik: SBK Graubünden
Was ist Ihnen wichtig? Das fragte der Berufsverband für Pflegefachpersonal SBK in Graubünden jüngst seine Mitglieder. In einer Online-Umfrage konnten sie die wichtigsten Massnahmen für bessere Arbeitsbedingungen benennen: etwa höhere Grundlöhne? Eine höhere Nurse-to-Patient-Ratio? Mehr Weiterbildung?
Insgesamt 12 Ideen standen zur Auswahl, und wer mitmachte, konnte 6 davon auswählen und ranken.
Das Ergebnis war recht klar – in (fast) allen Alterskategorien: Die Mehrheit erachtet die Erhöhung der Grundlöhne als bedeutendste Massnahme zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Satte 74 Prozent der Befragten nannten diesen Punkt.
Und mit der Honorierung ging es gleich weiter: Der Teuerungsausgleich wurde als zweitwichtigste Massnahme eingeschätzt, gefolgt von der Verbesserung des Verhältnisses von Pflegepersonal zu Patienten (Nurse-to-Patient-Ratio).
Die Erhebung wurde im Oktober und November 2023 durchgeführt. 141 Mitglieder des SBK Sektion Graubünden nahmen an der Online-Befragung teil. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten arbeitet in einem Spital, 19 Prozent in der Langzeitpflege und 13 Prozent in der Spitex.
Als eher zweitrangig erschienen hingegen Weiterbildungs-Möglichkeiten, Arbeitserleichterungen für Eltern und Arbeitgeberbeiträge für Pensionskassen.
Allerdings: Für die älteren Pflegenden – ab 56 Jahren – wäre eine bessere Nurse-to-Patient-Ratio die gewünschte Massnahme Nummer eins. Jüngere tendieren indessen etwas stärker zu höheren Entschädigungen für Nacht- und Sonntagsarbeit sowie einer kürzeren Wochenarbeitszeit.
image
Gewünschte Massnahmen nach Arbeitsbereichen   |   Grafik: SBK Graubünden
Auffällig auch, dass die Forderungen nach höheren Inkonvenienzentschädigungen und kürzeren Wochenarbeitszeiten in der Langzeitpflege weniger Unterstützung fanden als im Spital und in der Spitex.
Die SBK Graubünden will nun anstreben, dass die Löhne kurzfristig an die Teuerung im gesamten Kanton und in allen Gesundheitsinstitutionen angepasst werden. Mittelfristig will sich die Sektion insbesondere mit den Grundlöhnen, der Nurse-to-Patient-Ratio und den Zulagen für kurzfristige Dienstplanänderungen befassen.
SBK GR: Zu den Unterlagen

    Artikel teilen

    Loading

    Kommentar

    Mehr zum Thema

    image

    USB: Daniel Staub wird Chief Medical Officer

    Der heutige Chefarzt der Klinik für Angiologie folgt im Juli 2025 auf Jürg Steiger.

    image

    Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

    Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

    image

    So wird KI fit für die klinische Routine

    Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

    image

    GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

    Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

    image

    Physiotherapie: 54’500 Franken für Einrichtung und Geräte

    Eine neue Studie erfasst Eckdaten für Miet-, Geräte- oder Materialkosten in der Schweizer Physiotherapie.

    image

    HUG: Neuer Chefarzt Intensivmedizin

    Hervé Quintard ist seit 2020 an den Universitätskliniken Genf tätig, unter anderem als medizinischer Leiter für Organspende.

    Vom gleichen Autor

    image

    Cédric Wermuth macht Spital Zofingen zum Bundes-Thema

    Das Spital als «reines Renditeobjekt»? Privatisierung der Grundversorgung? Der Co-Präsident der SP verlangt Antworten vom Bundesrat.

    image

    Kantonsspital Aarau: Neuer Leiter der Frauenklinik

    Maximilian Klar wechselt vom Uniklinikum Freiburg i.Br. in den Aargau. Er wird damit auch Chefarzt Gynäkologie und gynäkologische Onkologie.

    image

    Luzerner Psychiatrie erhöht Lohnsumme um 1,1 Prozent

    Die Angestellten akzeptieren das Ergebnis «auch unter Berücksichtigung der Möglichkeit, dass im Falle einer Nichteinigung keine Lohnerhöhung beschlossen werden könnte.»